Mit dem Tretboot zum Bosporus

Zwei Freunde strampeln die Donau hinunter - übers Schwarze Meer wollen sie bis nach Istanbul

  • Lesedauer: 2 Min.
Mit dem Auto, der Bahn, dem Fahrrad oder zu Fuß - das kann jeder. Aber mit einem Tretboot bis nach Istanbul? Das haben sich zwei Studenten vorgenommen und bereits kräftig in die Pedale getreten.

Ulm/Wien (dpa/nd). Ein Berliner und ein Koblenzer Student sind bei ihrer Donau-Tretbootfahrt von Ulm nach Istanbul ihrem Ziel ein großes Stück näher gekommen. Am Montag verließen die Männer im Alter von 24 und 25 Jahren Wien in Richtung Bratislava in der Slowakei. »Jetzt wird es richtig spannend, wir verlassen den deutschsprachigen Raum«, sagte Maschinenbaustudent Jan Auth (25) aus Koblenz der dpa in Wien.

Zusammen mit dem Medizinstudenten Ludwig Klasen startete der Freizeitsportler vor gut zwei Wochen in Ulm. Genau drei Monate später, am 20. Oktober, wollen sie die Galatabrücke am Goldenen Horn in Istanbul erreichen.

Die Donau mündet ins Schwarze Meer - Klasen und Auth wollen dann noch das Binnenmeer bis zur türkischen Metropole am Bosporus überqueren. Etwa ein Drittel der Strecke sind sie - mit Pausen - schon gestrampelt. Das Abenteuer führt sie durch zehn Donauländer. »Wir haben die Donau ausgesucht, weil sie der längste Fluss Europas ist«, sagte Klasen. Tretbootfahren sei angenehm: »Ich kann da essen und lesen, denn ich habe die Hände frei.« 50 Kilometer am Tag wollen die zwei Freunde schaffen, auch bei Regen. »Da bleibt auch noch Zeit für Besichtigungen.« Interessante Städte gab und gibt es unterwegs genug: Regensburg, Passau, Linz, Wien, Bratislava, Budapest, Novi Sad, Belgrad, Russe, Braila und Galati. »Spannend« findet Klasen insbesondere den Part auf dem Schwarzen Meer. Doch nach seinen Informationen sei das Gewässer zu dieser Jahreszeit sehr ruhig und mit ihrem »Schmuckstück« gut befahrbar.

Das umgebaute Tretboot kann bei Bedarf auch segeln. Bisher lief alles rund. Zur Sicherheit haben die beiden Studenten in allen Landessprachen Infokarten über sich und ihre Reise dabei. »Bislang sind wir nur netten Menschen begegnet. Einen Platz zum Campen haben wir immer gefunden«, sagte Klasen. Und Langeweile sei bisher nie aufgekommen, versichern die Studenten. Falls es auf den weiteren 1800 Kilometern donauabwärts und den 500 Kilometern auf dem Schwarzen Meer doch einmal öde werden sollte, haben sie Lesestoff im Gepäck.

Klasen und Auth sind schon länger ein sportliches Team. Vor sieben Jahren fuhren sie gemeinsam in einem Paddelboot über den Rhein und den alten Rhein von Köln nach Amsterdam. Erreichen sie auch dieses Mal ihr Ziel, wollen sie von Istanbul nach Deutschland zurückfliegen. Das Tretboot soll über eine Spedition zurücktransportiert werden.

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