Heizungsfriedhof

Kommentar von Grit Gernhardt

  • Lesedauer: 1 Min.

Alte Öl- und Gasheizungen einfach abwracken und dafür auch noch Geld vom Staat kassieren? Die aktuelle Idee von Bundesumweltminister Peter Altmaier klingt verführerisch für Eigenheimbesitzer mit maroden Heizungsanlagen. Nun ist sie allerdings zunächst tatsächlich nur eine Idee, aber immerhin eine mit Potenzial. Konkrete finanzielle Hilfen beim Austausch von Energiefressern würden den meisten Verbrauchern jedenfalls wesentlich mehr nützen als die am Vortag ebenfalls von Altmaier vorgeschlagene kostenlose Energieberatung für alle.

Als die Regierung vor drei Jahren eine Abwrackprämie für Alt-Pkw beschloss, standen Autobesitzer Schlange, um ihre zum Teil nicht einmal ansatzweise schrottreifen Fahrzeuge in die Metallpresse zu versenken. So groß war der Andrang, dass die ursprünglich vorgesehenen 1,5 Milliarden Euro noch einmal aufgestockt werden mussten und der Markt für Gebrauchtwagen monatelang wie leer gefegt schien. Da der Bedarf an gebrauchten Heizungsanlagen aber ungleich geringer ausfällt als bei Autos, dürfte sich dieses Problem kaum wiederholen. Wenn die Idee sich also durchsetzt, werden Altheizkörper wohl demnächst die Schrottplätze erobern. Zu wünschen wäre da nur noch, dass energiefressende Kühlschränke, Waschmaschinen und Trockner diesem Beispiel bald folgen.

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