Kaltschnäuzig gegen Köln

Erzgebirge Aue gewinnt 2:0 gegen den Erstligaabsteiger

  • Tina Hofmann, dpa
  • Lesedauer: 3 Min.
Erzgebirge Aue schlägt nach Eintracht Frankfurt im Pokal auch den 1. FC Köln in der Liga. Mit dem neuen Selbstvertrauen sollen weitere Siege her. Zuvor muss Trainer Karsten Baumann aber ein Versprechen einlösen.

Der erste Saisonsieg in der 2. Bundesliga wird für Karsten Baumann teuer. Der Trainer des FC Erzgebirge Aue muss seiner gesamten Mannschaft nach dem überraschenden 2:0-Sieg gegen den Erstligaabsteiger 1. FC Köln eine Runde Pizza spendieren. »Das habe ich versprochen und muss es natürlich halten«, erklärte Baumann. Zuvor erfüllten seine Mannen ihm einen Herzenswunsch, denn Baumann wollte gegen seinen Ex-Verein Köln unbedingt gewinnen. »Mit dem Erfolg gegen Frankfurt im Pokal und dem Sieg gegen den FC ist es ein sehr guter Saisonstart für uns«, sagte Baumann, der 220 mal in der Fußball-Bundesliga im Kölner Trikot aufgelaufen war.

Fabian Müller mit einem Rechtsschuss in der 8. Minute und Stürmer Halil Savran zehn Minuten nach Wiederanpfiff sorgten mit ihren Toren dafür, dass es für Baumann ein echter Feiertag wurde. »Die Jungs haben couragiert gespielt und es freut mich, dass nun auch in der Liga die ersten Tore gefallen sind«, erklärte er.

Nach der Pokalüberraschung läuft es nun für Aue auch in der Liga rund. Mit dem ersten Saisonsieg macht das Team einen Sprung auf Tabellenplatz elf und will am Sonntag beim FSV Frankfurt nachlegen. »Wir werden weiter hart arbeiten und haben nicht die Typen in der Mannschaft, die sich jetzt etwas auf die zwei Siege einbilden und die Füße hochlegen«, meinte Martin Männel. Der Keeper hielt zweimal nacheinander die Null fest und kennt das Erfolgsrezept seines Teams. »Wir sind ein wenig kaltschnäuziger geworden. Außerdem sind wir geiler darauf, die Tore zu machen«, begründet der Schlussmann den Erfolg.

Baumann sieht bei aller Freude über den Sieg auch noch Verbesserungspotenzial. Eigene Konterchancen seien zu leicht vergeben worden, kritisierte er. Die defensive Stabilität gefällt dem 42-Jährigen unterdessen: »Wir haben es verstanden, keine großen Chancen zuzulassen.«. René Klingbeil ärgerte sich aber über das »Mauern« seines Teams nach der Führung. »Wir haben uns zu weit rein drängen lassen, das wäre fast schief gegangen«, sagte der Kapitän.

In Köln läuten hingegen schon nach dem dritten Spieltag die Alarmglocken. Drei Spiele, zwei Niederlage, ein Punkt: »Das hat mit der Mentalität zu tun«, kritisierte Trainer Holger Stanislawski.

Erzgebirge Aue - 1. FC Köln 2:0 (1:0)

1. Braunschweig 3 4:1 9

2. Energie Cottbus 3 7:2 7

3. FSV Frankfurt 3 6:2 7

4. VfR Aalen 3 6:3 6

5. SV Sandhausen 3 4:2 5

6. Kaiserslautern 3 5:4 5

7. 1860 München 3 3:2 5

8. SC Paderborn 3 7:4 4

9. Dynamo Dresden 3 6:5 4

10. Hertha BSC 3 5:6 4

11. Erzgebirge Aue 3 2:3 4

12. Jahn Regensburg 3 3:3 3

13. VfL Bochum 3 2:6 3

14. FC Ingolstadt 3 3:5 2

15. FC St. Pauli 3 1:3 2

16. 1. FC Union Berlin 3 3:6 1

17. 1. FC Köln 3 1:4 1

18. MSV Duisburg 3 2:9 0

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