Campen mit Hindernissen

Weiter Schikanen gegen Antifa in Dortmund

  • Lesedauer: 2 Min.

Dortmund (nd-Meier). Die Antifas aus der ganzen Republik können weiterhin nicht wie geplant auf Dortmunder Stadtgebiet campen. Gleichwohl finden viele antifaschistische Veranstaltungen in und um Dortmund statt. Jedoch sind die Aktionen meist klein und werden von der Polizei argwöhnisch beobachtet, behindert und mit teils absurden Auflagen konfrontiert.

Gestern verstärkte die Polizei ihre Präsenz in der Innenstadt und vor allem im Umfeld des - längst abgesperrten - Tremoniaparks. Dort hatten die Antifas eigentlich ihre Zelte aufschlagen wollen, bis Oberbürgermeister Ulrich Sierau (SPD) am Freitag wenige Stunden vor Beginn des Camps den Organisatoren die Genehmigung verweigerte. Als eine Art Basislager dient den Antifas seitdem das Autonome Zentrum in der Nachbarstadt Mülheim. Auch andere linke Zentren im Ruhrpott stellen Infrastruktur zur Verfügung. Dortmunds Spitze ist wegen des Antifacamps besorgt um den »inneren Frieden« der Stadt, die seit langem als rechtsextreme Hochburg gilt und von Nazis als »unsere Stadt« angesehen wird.

Auch fürchtet man, die extrem gewaltbereiten Dortmunder Nazis könnten sich durch die Antifa provoziert fühlen. Als Argument wird zudem angeführt, es lägen gesicherte Erkenntnisse vor, denen zu Folge nicht weniger als 300 gewaltbereite Autonome im Antifacamp Unterschlupf finden wollen.

Die angeblich reisebereiten Polithooligans waren indes auch gestern, am fünften Tag und damit zur Halbzeit der Aktionen, nicht im Ruhrgebiet angekommen. Sie verpassten daher einen für gestern Abend geplanten Auftritt der in Teilen der linken Szene als legendär geltenden Deutschpunkband »Slime«.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal