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  • Sport
  • Aufbruch zu einem fernen Ziel – den 6. Schwimm-Weltmeisterschaften

122 Teilnehmer in einem Team, das sich noch nicht richtig kennt

  • KLAUS BERGMANN
  • Lesedauer: 3 Min.

Frankfurt (sid). Ohne Ehrenerklärung läuft nichts: Das Flugticket in der linken, die schriftliche Versicherung, seit Beginn der gemeinsamen Doping-Kontrollen in Ostund Westdeutschland im August wissentlich keine verbotenen Mittel zu sich genommen zu haben, in der rechten Hand – so beginnt für das Gros der vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) nominierten Athleten das 750.000 Mark teure Unternehmen Schwimm-Weltmeisterschaften in Perth.

In zwei Schüben machten sich die von den Doping-Anklagen nicht unverschont gebliebenen Schwimmer aus Ost und West am zweiten Weihnachtstag und 24 Stunden später von Frankfurt aus auf den 2 6-Stunden-Mammuttrip ins ferne Australien, wo sie erstmals in der WM-Geschichte bei den 6. Welttitelkämpfen vom 3. bis 13. Januar vereint in den Kampf um die insgesamt 43 Titel gehen werden. Mit einer .Mannschaft, die noch keine ist, deren Leistungsstärke jedoch um Längen hinter der alleinigen Schlagkraft der Ex-DDR zurückbleiben dürfte.

122 Personen umfaßt die Gesamt-Delegation des DSV, 78 Aktive und 44 Offizielle, Betreuer, Trainer, Ärzte und Physiotherapeuten. Von den Aktiven stellen die Schwimmer mit 37 die meisten, dazu kommen elf Springer, 26 Wasserballer/innen, drei Synchronschwimmerinnen und ein Langstreckenschwimmer.

Der dreimalige Olympiasieger Michael Groß soll für den DSV in

Perth ein letztes Mal die Kohlen aus dem Feuer holen. Der 26jährige Frankfurter ist der einzige deutsche Titelverteidiger in Australien, nachdem mit Rainer Henkel (Köln), Heike Friedrich (Chemnitz), Astrid Strauß und Kathleen Nord (beide Magdeburg) gleich vier Weltmeister von Madrid 1986 bei den Deutschen Meisterschaften in München auf der Strecke blieben.

Auch die Verantwortlichen wie Schwimmwart Hans Hartogh oder Bundestrainer Manfred Thiesmann wollen keine Prognosen wagen. Schließlich bereiteten sich die Athleten aus Ost (in der Höhe von Toluca/Mexiko) und West (meist daheim) getrennt auf das erste große gemeinsame Ziel vor. Auf dem Trip vom europäischen Winter in die Hitze des australischen Sommers geht es darum erst einmal darum, „sich richtig kennenzulernen“, so Michael Groß.

Die Gesamt-Delegation des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) für die Weltmeisterschaften im Schwimmen, Springen, Wasserball und Synchronschwimmen in Perth/Australien (3. bis 13. Januar 1991), in das erstmals das Meeresschwimmen eingebettet ist:

Schwimmen (37 Aktive), Frauen: Jana Dörries, Jana Henke, Grit Müller (alle Potsdam), Dagmar Hase (Magdeburg), Alexandra Hänel (Köln), Petra Haußmann (Füssen), Daniela Hunger, Kerstin Kielgaß, Katrin Meißner, Manuela Stellmach (alle Berlin), Katrin Jäke, Christiane Sievert (beide Leipzig), Susanne Müller (Erfurt), Stephanie Ortwig (Remscheid), Simone Osygus (Wuppertal),

Svenja Schlicht, Karin Seick (beide Hamburg). – Männer: Peter Bermel, Stefan Pfeiffer (beide Hamburg), Ralf Braun, Thilo Haase, Steffen Zesner (alle Berlin), Jochen Bruha, Michael Groß (beide Offenbach), Ralph Färber (Leipzig), Christian Geßner (Erfurt), Marcel Häckel, Jörg Hoffmann, Patrick Kühl (alle Potsdam), Frank Hoffmeister (Wiesbaden), Christian Poswiat (Wuppertal), Dirk Richter (Dresden), Nils Rudolph (Rostock), Wolf-Dieter Schmidt (Heidelberg), Peter Sitt (Bonn), Christian Tröger (München), Bengt Zikarsky (Würzburg).

Langstreckenschwimmeh Christof

Wandratsch (Burghausen).

Wasserspringen (11), Frauen: Brita Baldus (Leipzig), Katrin Bensing (Halle), Kerstin Häffner (Ettlingen), Monika Kühn, Doris Pecher (beide Aachen), Dörte Lindner (Rostock). – Männer: Peter Böhler (Leipzig), Jan Hempel, Michael Kühne, Rainer Punzel (alle Dresden), Albin Killat (München).

Wasserball Männer (13): Ingo Borgmann, Rainer Osselmann, Dirk Zeien (alle ASC Duisburg), Piotr Bukowski, Rene Reimann (beide Spandau Berlin), Jörg Dresel, Torsten Dresel (beide Hohenlimburger SV), Michael Meyer, Dirk Schütze, Lars Tomanek (alle Waspo Hannover-Linden), Frank Otto, Volker Wörn (beide SV Cannstatt), Dirk Theismann (Rote Erde Hamm). – Frauen (13): Sabine Florschütz, Rebecca Grund, Petra Olek, Sabine Pritschke, Anke Reichert, Anja Skibba (alle SUN Berlin), Ute Heinecke, Birgit Kempen, Andrea Koch (alle Poseidon Köln), Anke Hocks, Stefanie Schindenbauer (beide Hohenlimburger SV), Ina Kottig, Sabine Kottig (beide SV Gronau).

Synchronschwimmen (3): Doris Ei-

senhofer, Margit Schreib (beide München), Monika Müller (Markgröningen).

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