Luxus, Luxus

Oxfam kritisiert Ausbeutung von Frauen

  • Larissa Schulz-Trieglaff
  • Lesedauer: 1 Min.
Blusen, Pullover, Mützen, Hosen - die Auswahl bei H&M ist enorm, die Preise sind niedrig, die Schlangen an den Kassen lang. Das Publikum, das sich durch die Kleiderberge drückt, weiß manchmal nicht, wofür es sich entscheiden soll. Oft weiß es auch nicht, dass die vielen Klamotten aus Indien, Rumänien, Mauritius oder Madagaskar kommen. Made in Schweden - das steht auf keinem Etikett. Der Konzern, der rund 400 Millionen Kleidungsstücke pro Jahr verkauft, möchte nicht nur Gewinne machen, sondern sich dabei noch mit guten Arbeitsbedingungen schmücken. Arbeiterinnen, die in Tag- und Nachschichten nähen und dabei am Existenzminimum leben - das kommt schlecht. Ebenso die von der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam kritisierten Überstunden, Sieben-Tage-Wochen, die mangelnden sozialen Absicherungen. Hektisch und billig wird dort produziert, was hier schnell gekauft wird, den Titel »preiswert« erhält und plötzlich wieder out ist. Chronischer Überlebenskampf dort führt hier zu Luxus und Überfluss - und manchmal zu einem schlechten Gewissen, das sich nicht für das Unternehmen, nicht für die Konsumenten beseitigen lässt, da es innerhalb der Globalisierung keinen fairen Handel gibt. Bewusst konsumieren, bestimmte Marken meiden - entsteht so ein besseres Gewissen? Vielleicht. Sicher ist, unter den bestehenden Bedingungen bleibt es eher Luxus.

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