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Das Pfund Kaffee ab 1995 bei 13 DM?

Großröster: Preise bleiben dauerhaft hoch

  • Lesedauer: 2 Min.

Hamburg (Reuter/ND). Die billigen Kaffee-Zeiten gehen dem Ende entgegen. Die Großen der Branche wie Jacobs oder Tchibo dürften bald mit Preiserhöhungen für die Verbraucher auf die steigenden Rohkaffeepreise nach dem Frost in Brasilien reagieren, sagten Branchen-Kenner in Hamburg. Tchibo erwartet im nächsten Jahr einen Preis für das Pfund Kaffee von 13 DM. „Das niedrige Niveau der vergangenen vier Jahre wird nicht mehr erreicht“, sagte Frieder Rotzoll vom Deutschen Kaffee-Verband. Die Verbraucher müßten sich auf dauerhaft hohe Preise einstellen.

Tchibo hatte bereits vor zwei Monaten für zwei Sorten den Preis um 40 Pfennig je Pfund auf durchschnittlich 8,30 DM erhöht. Bis Ende 1994 werde die Kaffee-Kette nochmal zulegen, sagte Vorstandsmitglied Peter Miebach in Hamburg. Zum Jahresende könne der Kaffeepreis dann bei rund zehn DM liegen. Durch den neuerlichen Frost vom Wochenende in Brasilien, der

wohl die Hälfte der Ernte des größten Kafeeanbaulandes geschädigt hat, müsse für 1995 dann mit Höchstpreisen von rund 13 Mark gerechnet werden.

Zuvor waren die Rohkaffee-Preise an den internationalen Terminbörsen wegen eines ersten Frosts in Brasilien um fast 50 Prozent geklettert. Am Montag stiegen die Börsen-Preise wegen neuer Fröste noch einmal um gut 20 Prozent auf fast 4000 Dollar je Tonne zur Lieferung im September Das ist der höchste Stand seit acht Jahren. Die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage war bisher aus Lagerbeständen ausgeglichen worden, was jedoch immer schwieriger werde. Die gehorteten Vorräte wurden Ende Mai auf 15,7 Millionen Sack geschätzt. Wenn die Bauern jetzt auf die hohen Preise reagieren und mehr Kaffee anbauen, dauert es drei Jahre, bis sich dies in höheren Ernten bemerkbar macht. Dann könnte die Knappheit wieder in ein Überangebot umschlagen.

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