Schauspieler HANS-PETER MINETTI über Fiete Jansen, lange Jahre im ZK und eine Neuentdeckung
Robespierre. Von da an war ich als 14jähriger ein leidenschaftlicher Anhänger der Jakobiner in ihrem Kampf gegen die ewig-halbherzigen Girondisten. Beim späteren Studium Leninscher Schriften entdeckte ich dessen Vorliebe für die Französische Revolution, und logischerweise engagierte ich mich daraufhin ebenso passioniert für die Oktoberrevolution. Ich lauerte förmlich auf eine Möglichkeit, Revolution nicht nur zu studieren, sondern an ihr teilnehmen zu dürfen. Da kam während des Studiums in Kiel eine SPD/KPD-Initiative für eine Bodenreform zustande. Gemeinsam mit sozialdemokratischen Studenten nahm ich an der Land-Agitation teil. Wenn mich meine Kommilitonen von der SPD ständig löcherten, wieviele wir denn in unserer kommunistischen Studentengruppe seien, antwortete ich ebenso diplomatisch wie ehrlich: „Mehrere!“ Wir waren zu zweit. Der „Zweite“ war Uwe-Jens Heuer, heute Bundestagsabgeordneter der PDS.
Aber sehen Sie, die Militärregierung in der britischen Zone untersagte die vom schleswig-holsteinischen Landtag schon beschlossene Bodenreform. Daß sie dagegen in der sowjetischen Zone realisiert werden konnte, nahm ich als Indiz einer Revolution.
Und was die Ämter betrifft, auf die Sie anspielten: Ich wollte an revolutionären Entwicklungen nicht stiller Teilhaber, sondern aktiver Teilnehmer sein. Insofern hatte es eine biographische Logik, daß ich später Verantwortlichkeiten übernahm.
Der letzte Vorsitzende der Gewerkschaft Kunst ließ Ihnen nach der üblichen Abwicklung der Organisation 1990 Ihre Akte zukommen. Die soll ein umfangreiches Kapitel aus dem Jahre 1956 enthalten: Sie hätten gegen die sowjetische Niederschlagung des Ungarn-Aufstandes protestiert, und dann gibt es eine Reihe Berichte von Kol-
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.