- Politik
- Ex-DDR-Innenminister und heutiger CDU-Landtagsabgeordneter PETER-MICHAEL DIESTEL: „Carlos“-Vermieter in der Gauck-Behörde
Lügen die Stasi-Akten mal wieder?
Gestern ist der internationale Top-Terrorist „Carlos“ dem Untersuchungsrichter vorgeführt worden. Er war vorgestern nach über 20 Jahren Fahndung im Sudan gefaßt und an die französischen Behörden überstellt worden.
Der CDU-Politiker PETER-MICHAEL DIESTEL hat in Potsdam gegenüber „Neues Deutschland“ seine Behauptung bekräftigt, einer der mit „Carlos“ Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre Kontakt hatte, arbeite heute bei der Gauck-Behörde. Nach dem früheren DDR-Innenminister und heutigen CDU-Abgeordneten des brandenburgischen Landtages gelte jener als „geschätzter
Bürgerrechtler“. Diestel wollte jedoch keinen Namen nennen, „um diesen Henri, der dort eine wichtige Arbeit leistet und den ich an sich schätze, nicht zu diskreditieren“.
Der Pressesprecher der Gauck-Behörde, Thomas Rogalla, erwiderte auf dpa-Anfrage, daß alle Mitarbeiter der Behörde vor ihrer Einstellung überprüft worden seien. Rogalla nannte es „skandalös, daß Diestel Gerüchte ohne Quellen streue und damit versuche, Mitarbeiter der Gauck-Behörde in Mißkredit zu bringen“. Ein bißchen zu forsch, war er da, der Sprecher, wie ein Blick ins Archiv belegt.
Diestels Behauptungen sind weder weit hergeholt, noch seine Intentionen neu. Ihm geht es darum, die Instrumentalisierung der Stasi-Akten zu beenden. Lügen Stasi-Akten ganz, teilweise oder gar nicht? Der Blick ins Archiv läßt vermuten, daß sich im Fall des Top-Terroristen „Carlos“ eine exemplarische Antwort findet.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!
In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!