Algerien und Marokko im offenen Streit
Verkehrschaos nach Grenzschließung
Algier / Rabat (dpa/ND). Zum offenen Zwist ist es zwischen den beiden Maghreb-Ländern Algerien und Marokko gekommen. Algier beschloß die „zeitweilige Schließung der Landgrenze“ zu Marokko und verlangt von den Bürgern des Nachbarstaates ein Visum, nachdem die Regierung in Rabat dies am Freitag auch für Algerier angeordnet hatte.
Am Sonntag wurden von der Grenze erhebliche Staus gemeldet, da im Sommer Zehntausende von Algeriern, die in Westeuropa beschäftigt sind, auf dem Wege in die Heimat Marokko durchqueren. Die algerische Fluggesellschaft kün-
digte Sonderflüge von Casablanca an, um Landsleute zurückzuholen.
Auslöser des Streits war ein Raubüberfall auf ein Hotel in Marrakesch in der Vorwoche. Laut marokkanischem Innenministerium sollen ein Algerier und ein Marokkaner dafür verantwortlich sein. Die in Fez Verhafteten gehörten zu einer „bewaffneten Gruppe“, die weitere Anschläge geplant habe, hieß es. Marokko befürchtet, in die algerische Auseinandersetzung mit islamischen Fundamentalisten hineingezogen zu werden. Es gilt als Durchgangsstation für Waffenlieferungen an Islamisten.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.