Alles über das 3-D-Fieber: Sucht oder kulturelle Offenbarung? Hoffnung für TV und Cola-Büchse? Was die Augenärzte dazu sagen
Nikoläuse und Weihnachtsmänner können heuer gar nichts falsch machen. Auf den Wunschzetteln dürfte es ungefähr so aussehen wie auf den Bestsellerlisten: die 3D-Bilderbücher stürmen die vorderen Plätze und sind bei Urahne,- Großmutter, Mutter und Kind gleichermaßen begehrt. Wer schon das „Magische Auge“ Band I sein eigen nennt, will nun auch leidenschaftlich zwo und drei, denn der magische Blick, hat man sich ihn erst antrainiert, macht süchtig nach immer neuen dreidimensionalen Netzhautorgasmen.
So wundert's kaum, daß sich schon Euklid, da Vinci und Descartes sowas zu Weihnachten gewünscht haben sollen. Oder zumindest über die Herstellung des dreidimensionalen Schaueffekts in der Kunst nachdachten, freilich ohne Erfolg. Der stellte sich erst im 19 Jahrhundert mit der Erfindung der Stereokamera ein, für deren Erzeugnisse der Betrachter aber ein optisches Zusatzgerät brauchte. Und dann dauerte es noch mal hundert Jahre, bis es mit Hilfe des Computers möglich wurde, dreidimensionale Bilder herzustellen, die der Mensch auch ohne Augenkrücke wahrnehmen kann.
Erfinder dieses optischen Täuschungsmanövers, das unsrem Auge magische Kräfte verleiht, ist der Amerikaner Tom Baccei, ein Mann, der sich in vielen Jobs versucht hat, eh' ihm mit Fünfzig „der größte Coup seines Lebens“ glückte, wie ein Werbetext verlautet.
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