Herbert Grasemanns (1917 - 1983) Werk ist wichtig, um die deutsche Schachproblem-Geschichte des 20. Jahrhunderts zu verstehen. Und zwar über die so genannte altdeutsche über die moderne bis zur neudeutschen Schule. Grasmann ist zweifellos einer der besten Schachkomponisten und Schachtheoretiker seiner Zeit. Die Autoren Wolfgang Dittmann, Armin Geister und Dieter Kutzborski haben dem Meister 1985 in dem Buch »Logische Fantasien. Herbert Grasemann und seine Schachaufgaben« ein schach-literarisches Denkmal gesetzt.
Unsere heutigen Diagramme zeigen zwei Kompositionen Herbert Grasemanns, die seinem zweibändigem Werk »Problemschach« entnommen sind. Der erste Band wurde 1955 im Sportverlag Berlin publiziert und beinhaltet die besten Kompositionen von 1946 und 1952. Der zweite erschien 1959 und umfasst die Höhepunkte der Problem-Schachwelt aus den Jahren 1952 bis 1957.
Das 1. Problem (Diagramm oben) ist ein Kunstwerk. Grase
mann gewann damit 1953 den ersten Preis in einem nationalen Städte-Schachproblem-Wettbewerb. Weiß zieht und gewinnt in sechs Zügen. Hans Klüver, von 1965 bis zu seinem Tod 1989 Redakteur des Schachteils im Magazin kommentierte: »Ein Einsperrungsmanöver, bei dem die behinderte Figur nicht, wie sonst meistens, von bestimmten Wirkungsfeldern abgeschnitten, sondern ganz allgemein zug- bzw. fluchtbehindert ist. Dieser Effekt, bekannt unter der Bezeichnung "Seeberger", ist hier in einer ganz neuartigen, originellen Form abgewandelt worden.«
Mit dem zweiten Problem (Diagramm unten) erhielt Grasemann im gleichen Wettbewerb ein Jahr später den dritten Preis. Weiß ist am Zug und gewinnt in zwei Zügen.
Carlos García Hernández,
Schachlehrer
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