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Skating auf Kufen und Rollen

Thüringer Rollsport will Tradition polieren

  • Lesedauer: 2 Min.

die Sportvereine erschließen. Und das muß für Dieter Arnold dort beginnen, wo Traditionen waren, die aber eingeschlafen sind. So in Mühlhausen, Erfurt oder Weimar. Und zudem will er die Beziehungen zum Eislaufen wieder aufleben lassen. Dieser Verwandtschaft hatte es der Rollschnellauf zu verdanken, in der DDR sogar Spartakiadedisziplin bis auf Republikebene gewesen zu sein, obwohl er nicht olympisch ist. Anke Baier (Eisenach), Weltcupstarterin im Eisschnellauf, erntete einst Spartakiade-Lorbeer auf Rollen.

Derlei Wechsel sind noch heute möglich. So hat Nadine Ganzenberg (19) ihr erstes Jahr auf Kufen hinter sich, und Trainerin Gabi Fuß (ESC Erfurt) macht der Geraerin Hoffnung, trotz späten Umstiegs den Anschluß noch zu schaffen. Den umgekehrten Weg gehen vor allem Short-Track-Eisschnelläufer Kürzlich waren beim'Geraer Hallenmeeting die Bayreuther Bertram Freundl und Michaela Heinze am Start,

Grit Lange aus Gera bereitet sich auf die EM und WM vor

Foto: Ittershagen

die sowohl DM-Medaillen auf Rollen als auch auf Kufen erlaufen haben.

In der Tat gibt es zwischen Short Track und Rollschnellauf frappierende Ähnlichkeiten. Anders als beim klassischen Eisschnellauf gibt es bei beiden Sportarten Massenstarts, Positionskämpfe Mann gegen

Mann oder Frau gegen Frau und, nicht ganz unwichtig, Dramatik für den Zuschauer sowie sofortigen Durchblick, wer gewinnt oder weiterkommt. Das ist auch der Grund, warum es Thüringens Rollschnelläuferin Nummer eins, Grit Lange (Gera), nicht auf das 400-m-Eisschnellauf-Oval zieht. „Das ist mir zu langweilig“, meint die vielfache Deutsche Meisterin und WM-Starterin (Staffel-Silber 1994), „Rollschnellauf ist nicht nur Rundenlaufen schlechthin, für die Taktik im Rennverlauf braucht man auch Köpfchen.“ Und TRV-Präsident Dieter Arnold prophezeit: „Im Eisschnellauf auf der Großbahn wird man sich auch Gedanken in dieser Richtung machen, um die Zukunft der Sportart zu sichern.“

Am liebsten würde Arnold die Erfurter Kufen-Asse, die sommers ohnehin mit Inline-Skates trainieren, auch bei Wettkämpfen seines Verbandes am Start sehen. „Ich bin sicher, die Zusammenarbeit wäre für beide Seiten fruchtbar“, so der Eisenacher. Ein Wettkampf ohne Druck könnte neue Motivation beim zuweilen stupiden Sommertraining geben. Und daß Rollschnellauf gefährlicher ist als Eisschnelllauf, hält Arnold auch für ein Gerücht. MATTHIAS OPATZ

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