Werbung

Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Tauziehen: Geringe Strafen für Betreuer

Gericht sah keine fahrlässige Tötung

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Tod von zwei 10jährigen Koblenzer Pfadfindern bei einem Massentauziehen vor einem Jahr ist am Dienstag vom Amtsgericht Westerburg

(Rheinland-Pfalz) mit geringen Geldstrafen für die beiden Betreuer geahndet worden. Für den Richter hatten die 23jährige Vorsitzende des Bezirks Koblenz der St. Georgs-Pfadfinder und der 26jährige Leiter eines Pfadfinderstammes fahrlässig gehandelt, als sie das Tauziehen mit einem zu schwachen Seil zuließen. Nicht nur der Tod der beiden Jungen, sondern auch die teils erheblichen Verletzungen von mehr als 100 der 650 Teilneh-

mer hätten ihre Ursache in vernachlässigter Sorgfaltspflicht.

Das Gericht erkannte im Urteil nur auf zehn Fälle fahrlässiger Körperverletzung. Die angeklagte fahrlässige Tötung sah Richter Strüder nicht, da der Tod der beiden Jungen nicht voraussehbar gewesen sei. Allerdings hätten Verletzungen bei dem Massentauziehen einkalkuliert werden müssen. Der Leiter des Pfadfinderstammes wurde zu 50 Tagessätzen ä 20 Mark (1000 Mark), die Leiterin des Bezirks zu 25 Tagessätzen ä 20 Mark (500 Mark) verurteilt. Die Strafen wurden nicht zur Bewährung ausgesetzt. dpa/ND

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -