ebb Gesetz des Islam regiert wieder
Vereinte Nationen: Kämpfe einstellen
Nach ihrem Sieg setzt die Taleban-Miliz im Land die Regeln des Islam durch. In Kabul beruhigte sich die Lage.
Kabul/New York (dpa/Reuter/ND). Nach ihrer Eroberung der Hauptstadt Kabul setzten die Taleban-Milizen am Sonntag ihren Vormarsch Richtung Norden fort. Gleichzeitig boten sie der wahrscheinlich in den Norden geflüchteten Regierung Amnestie und Gespräche an. Voraussetzung sei die »schnellstmögliche« Rückgabe aller militärischen Ausrüstung sowie allen Vermögens, das die Regierung mitgenommen habe, hieß es. Unterdessen führte der UN-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Norbert Holl, am Sonntag erste Gespräche mit der sechsköpfigen Interimsregierung in Kabul.
In Kabul patrouillierten Taleban-Milizionäre. Die Lage in der Stadt wirkte weitgehend ruhig. Geistliche riefen dazu auf, die strengen Regeln des Islam durchzusetzen. Männer sollen wieder die traditionellen Kappen oder Turbane tragen. Frauen wurden von der Arbeit in Büros verbannt und dürfen sich in der Öffentlichkeit nur noch verschleiert zeigen. Ehebruch und der Genuß von Alkohol und Drogen soll wieder mit dem Tod durch Steinigen bestraft werden.
Der UN-Sicherheitsrat hat an die verfeindeten Gruppierungen appelliert, die Kämpfe einzustellen und den politischen Dialog zu suchen. Zugleich äußerte der Rat »Bestürzung über die brutale Hinrichtung des früheren Präsidenten Nadjibullah durch die Taleban«. Eine scharfe Kritik an der Taleban unterblieb jedoch.
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