Dieser Text ist Teil des nd-Archivs seit 1946.

Um die Inhalte, die in den Jahrgängen bis 2001 als gedrucktes Papier vorliegen, in eine digitalisierte Fassung zu übertragen, wurde eine automatische Text- und Layouterkennung eingesetzt. Je älter das Original, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass der automatische Erkennvorgang bei einzelnen Wörtern oder Absätzen auf Probleme stößt.

Es kann also vereinzelt vorkommen, dass Texte fehlerhaft sind.

Geständige Mörder aus U-Haft entlassen

Ursache sind Verzögerungen bei der Staatsanwaltschaft Cottbus

  • Lesedauer: 3 Min.

(dpa). Trotz ihrer Geständnisse mußten drei mutmaßliche Mörder nach einem halben Jahr Untersuchungshaft wieder freigelassen werden. Das Oberlandesgericht Brandenburg habe die Haftbefehle gegen die 18- und 19jährigen deutschstämmigen Aussiedler aus Kasachstan bereits Ende Mai wieder aufgehoben, bestätigte Oberstaatsanwalt Christoph Otto am Freitag einen Bericht der in Cottbus erscheinenden »Lausitzer Rundschau«. Als Grund wurden Pannen bei der Cottbuser Staatsanwaltschaft angegeben.

Der brandenburgische Generalstaatsanwalt Erardo Rautenberg verteidigte die Entscheidung des Oberlandesgerichts.

Das geltende Haftrecht lasse es zu, geständige Mordverdächtige wieder auf freien Fuß zu setzen, falls nach sechsmonatiger Untersuchungshaft wegen Verzögerungen bei der Staatsanwaltschaft oder beim Gericht kein Urteil ergangen sei. Der Prozeßbeginn gegen die drei Angeschuldigten war für Anfang August angekündigt.

Die jungen Männer hatten nach den Worten von Oberstaatsanwalt Otto gestanden, im vergangenen Oktober einen 21jährigen Bewohner eines Heimes für Aussiedler in Lübben auf brutale Weise getötet zu haben. Ihr Opfer aus Usbekistan soll mit Rauschgift gehandelt und

einem Mädchen mit Vergewaltigung gedroht haben.

Die drei Tatverdächtigen wurden im November festgenommen. Zu Verzögerungen sei es dann wegen der unterschiedlichen Zuständigkeiten gekommen - in diesem Falle lagen sie beim Polizeipräsidium Potsdam und der Staatsanwaltschaft Cottbus, sagte Otto. Bei den ersten Vernehmungen durch die Potsdamer Kripo hätten zwei der Männer die Tat gestanden, während der dritte seine Beteiligung bestritt. Aus ihm nicht bekannten Gründen habe die Kripo erst Ende Januar diesem Mann das Geständnis der anderen vorgehalten. Daraufhin habe auch dieser die Tat zugegeben. Außerdem mußte die Anklageschrift nach einem Hinweis der Generalstaatsanwaltschaft neu formuliert werden.

Das Oberlandesgericht habe festgestellt, daß diese Verzögerungen nicht zu Lasten der Angeschuldigten gehen dürfen. Deshalb habe es trotz dringenden Tatverdachts und Fluchtgefahr die weitere Untersuchungshaft abgelehnt. Bei einer Verurteilung drohen den drei Verdächtigen lebenslange Freiheitsstrafen oder Jugendstrafen bis zu zehn Jahren.

men. Das mache Mut zum Bau weiterer Betriebe, sagte Platzeck.

Der Marktanteil von Kleidung oder Textilien aus Hanf oder Flachs liegt gegenwärtig erst bei etwa fünf Prozent. Dabei haben diese Stoffe nach Ansicht von Fachleuten große Vorteile. Gerade an hei-ßen Sommertagen wirkt Bettwäsche aus Leinen kühlend. Allerdings müssen Käufer für diese auf ökologischem Weg erzeugten Produkte bis zu 15 Prozent gegenüber anderen Artikeln draufzahlen. Ein großes Potential sieht Platzeck auch in der Energiegewinnung aus Biomasse.

Wenn sich die nachwachsenden Rohstoffe durchsetzen sollen, bedürfe es noch über Jahre hinaus großzügiger öffentlicher Hilfe, forderte Platzeck. 1998 steht nach Angaben des Ministers zu wenig Geld zur Verfügung. Für die alternative Energiegewinnung müßten bis etwa 2010 jährlich 50 Millionen Mark ausgegeben werden. Tatsächlich seien es 1998 jedoch nur etwa 30 Millionen Mark.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.