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Schatten

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Verzweiflung, Wut, der Ruf nach Rache - man kann die Gefühlslage in Israel nach dem jüngsten Bombenattentat auf dem jüdischen Markt in Westjerusalem nachempfinden. Doch mit Emotionen läßt sich schwer vernünftige Politik machen. So verständlich, daß am Wochenende angesichts eines angeblichen Ultimatums der fundamentalistischen Terrororganisation Hamas der Schutz vor neuen Anschlägen drastisch verstärkt wurde, mit der von Benjamin Netanjahu verfügten kollektiven Bestrafung der Palästinenser kommt der Premier seinem Wahlversprechen vom Frieden in Sicherheit keinen Schritt näher.

Erneute Absperrung der Autonomiegebiete, Abbruch jeglicher Friedensgespräche, Verhaftungswellen - all das begünstigt ihm Verbund mit provokativen Siedlungsprojekten allein eine neue Welle von Fanatismus. Hier entsteht der Nährboden für die nächste Generation von Selbstmordattentätern. Während Netanjahu, wenn überhaupt, dann nur über Sicherheitsfragen reden will, verweigern die Palästinenser die Wiederaufnahme der Kooperation auf diesem Feld, solange Israel nicht bereit ist, die bisherigen Friedensabkommen umzusetzen. Aus diesem Teufelskreis gibt es erst ein Entrinnen, wenn beide Seiten über ihren Schatten springen. Es ist möglich; Rabin und Arafat haben es gezeigt.

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