Über Äpfel freut sich die Leber

Menschen essen zu wenig Obst und Gemüse

  • Lesedauer: 4 Min.
Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, pro Tag 650Gramm Obst und Gemüse zu essen, um deren positive gesundheitliche Wirkungen auszunutzen. Doch das tun viel zu wenig Menschen. Momentan liegt der Pro-Kopf-Verbrauch an Obst und Gemüse bei 300Gramm am Tag. Gelb und köstlich, rot mit dem Geschmack der Banane, herb oder süß, mehlig in der Konsistenz - dem Apfel folgt in seiner Vielfalt so schnell kein zweites Obst. Für jeden Geschmack ist etwas dabei und darüber hinaus ist das beliebte Obst auch sehr bekömmlich; es wächst vor der Haustür, kann wunderbar den Winter überdauern - was will der Mensch mehr? Der Apfel mit seinen nützlichen Inhaltsstoffen ist eine sehr wertvolle Obstart. Wegen seines hohen Phosphorgehaltes wird er vor Menschen empfohlen, die viel Stress haben. Er senkt die Blutfülle der Leber und die Leberstauung, frischt die Muskulatur und das Nervensystem auf, wirkt Harn treibend und ist gut gegen Rheuma. Auch auf den pH-Wert des Organismus wirken die Früchte positiv, die starken Säuren schwächen sie ab. Äpfel sind reich an Pektin und Vitamin C. Die in ihnen enthaltenen Säuren - das sind Weinsteinsäure und Apfelsäure - wirken sich günstig auf die Verdauung aus. Den Durchfall können Äpfel lindern, wenn man sie vor dem Verzehr reibt und dann 15Minuten an der freien Luft stehen lässt. Wer im Winter regelmäßig Äpfel isst, erkrankt seltener an Grippe. Schon in der griechischen Mythologie wird er als Gegenmittel aller Krankheiten benannt. Ein Sprichwort besagt: »Jeden Tag einen Apfel hält den Arzt fern.« Eine Gemüsesorte, die dem Körper ebenfalls gesunde Dienste leisten kann, ist die Tomate. Sie dient unserer Gesundheit in erster Linie als Vitaminquelle, aber auch ihr im Stoffwechsel unentbehrlicher Gehalt an Mineralstoffen ist nicht unbedeutend. Nach der Zitrone enthält die Tomate die meisten Vitamine und Mineralsalze, aber auch Zitronensäure. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte sie lieber ohne Haut verzehren. Sie wird insbesondere bei Rheuma, Nierenentzündung, Gelenkentzündung, Gicht oder zum Auflösen von Steinen und bei Dünndarmkatarrh empfohlen. Tomaten sind dank ihrer blutreinigenden Wirkung sowie wegen ihrer Fähigkeit, Harnsteinsäure-Kristalle auflösen zu können, ein ausgezeichnetes Entschlackungsmittel. Trotz der positiven Wirkungen von Obst und Gemüse auf unsere Gesundheit, sollte jeder Mensch seine eigenen Sorten und Dosierung finden. Nicht jeder Magen verträgt Rohkost in großen Mengen. Besonders am Abend sollte man das meiden. Kurz gedünstet ist Gemüse besser verträglich. Langes Garen bei offenem Topf führt allerdings zu erheblichen Nährstoffverlusten. Wird das Kochwasser dann auch noch weggeschüttet, gelangen wasserlösliche Vitamine und gelöste Mineralstoffe nicht in unseren Körper, sondern in den Ausguss. Als Richtwert könnte man sagen, dass es empfehlenswert ist, zwei Drittel des täglichen Gemüses als warme Mahlzeit zu verzehren und nur ein Drittel roh - möglichst nicht allein, sondern mit etwas Brot. Mit dieser Dosierung wird dem Körper kaum Energie zugeführt, aber eine Vielzahl essentieller sowie funktioneller Nährstoffe. Nicht zu vergessen ist auch, möglichst Freilandgemüse nach jahreszeitlichem Angebot auf den Tisch zu bringen, weil Gemüse natürlicherweise Nitrat anreichert. Die Nitratgehalte sind dann besonders hoch, wenn das Gemüse aus dem Glashausanbau kommt. Obst gilt dann als empfehlenswert, wenn es nicht übermäßig lange gelagert, oder ebenfalls bei geschlossenem Topf schonend gegart wurde. Auch hier ist der Vitaminverlust beim Konservieren erheblich. Auf die Lagerung hat der Verbraucher leider gar keinen Einfluss, so dass es natürlich am allerbesten ist, Sorten auszuwählen, die nicht durch die halbe Welt transportiert und ewig gelagert werden müssen. Vertreter aus dem Ministerium für Verbraucherschutz sowie dem Handel versichern zwar, dass der Handel ein eigenes, sehr strenges Überwachungssystem habe sowohl im Hinblick auf Lagerung, als auch auf die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. Das Vertrauen sollte aber niemals soweit gehen, dass wir das Waschen von Obst und Gemüse einsparen.
Elfi Schramm

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.