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Sachsen wollen ganz hoch hinaus
Der Makalu und Mount Everest sind die Ziele der »MakEv '98«-Alpinisten
Von Klaus Wilk
Eine starke und gut trainierte Mannschaft sächsischer Alpinisten startet dieser Tage ihre Expedition »MakEv '98« in den Himalaya. Ziel der Bergsteiger sind der Makalu (8463 m) und für einige Teilnehmer der Mount Everest (8848). Der Seilschaft gehören erfahrene Sportler an, in deren Gipfelbüchern bereits 8000er wie der Shisha Pangma (8046) und Cho Ouy (8201) oder die Spitzen von über Siebentausendern wie des Pik Kommunismus (7495) und des Pik Korshenevskaja (7115) im Pamir-Gebirge stehen.
Der Makalu als fünfthöchster Berg der Erde sei ein technisch sehr anspruchsvoller Eis- und Felsgigant und eine enorme bergsportliche Herausforderung, sieht Expeditionsleiter Götz Wiegand das Vorhaben. Für die Besteigung haben die Sachsen die Nord-West-Route, den Franzosenweg, nach dem Erstbesteiger Jean Franco (1955) bezeichnet, vorgesehen.
In der zweiten Märzdekade wollen die Alpinisten im Basecamp auf 4700 Metern Höhe eintreffen und Anfang Mai den Gipfel erreichen.
Die Equipe mit Chef Wiegand (Dresden), seinem Stellvertreter Frank Meutzner (Freiberg), Heiko Züllchner, Karsten Kügler (beide Dresden), Jörg Stingl (Chemnitz) und Frank Gräfe (Pirna) zeigt sich optimistisch. Sie haben in den Alpen, im rumänischen Fagarash-Gebirge, in der West- und Hohen Tatra sowie im Eibsandstein trainiert.
Nach einer Woche Erholung im nepalesischen Kathmandu - ein Teil der Expedition wird wieder nach Hause fliegen - strebt »der harte Kern« dann auf den höchsten Berg der Welt. Nachdem die 1. Sächsische Mount-Everest-Expedition 1996 auf Grund der Rettung eines japanischen Bergsteigers in Zeitverzug und »nur« bis auf 8500 Meter kam und 1997 das Vorhaben an den dubiosen Machenschaften eines westdeutschen Reiseveranstalters scheiterte, möchte das Team diesmal den alpinen Olymp betreten. Die Alpinisten wären damit die ersten Sach-
sen und Ostdeutschen überhaupt, die den Mount Everest und den Makalu bezwingen.
Ihre Route zum Gipfel, auf dem vor 45 Jahren mit dem Neuseeländer Edmund Hillary und dem Sherpa Tensing Norgay am 29. Mai die ersten Menschen standen, wird von Tibet aus über den Nord-Nordostgrat führen.
Im Sinne der Erhaltung von Natur und Umwelt werden die Alpinisten - wie schon bei ihren Expeditionen zuvor - die Besteigungen »by fair means« anstreben; also ohne Träger und ohne das »Doping« künstlicher Sauerstoff. Außerdem bringen sie ihre Abfälle und nicht verbrauchten Materialien, von denen am Everest -zig Tonnen liegen, wieder mit zum Ausgangspunkt zurück.
Die Expeditionen ins mächtigste Gebirge der Welt sind zunehmend auch ein kostenintensives Vorhaben. Weit über 200 000 Mark müssen die Sachsen für ihre »MakEv '98« aufbringen. Heimische Sponsoren, Spenden und eine schon traditionelle Aktion mit Grußpostkarten sollen die Expedition unterstützen.
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