Foxconn dementiert Streik

Apple-Zulieferer weiter in der Kritik

  • Lesedauer: 2 Min.

Peking (AFP/nd). Der Apple-Zulieferer Foxconn hat dementiert, dass in einem seiner Werke in China tausende Arbeiter streikten und damit die Produktion des »iPhone 5« lahmgelegt hätten. Die Produktion laufe »nach Plan«, es habe keine Arbeitsniederlegungen gegeben, erklärte das taiwanische Unternehmen am Samstag. Die Organisation China Labour Watch hatte zuvor erklärt, tausende Arbeiter hätten wegen wachsenden Leistungsdrucks gestreikt. »Berichte, dass es einen Streik der Angestellten gab, sind falsch, es gab keine Arbeitsniederlegungen in diesem Werk oder irgendeiner anderen Foxconn-Anlage«, hieß es in der Unternehmensmitteilung. Am Montag und Dienstag habe es lediglich zwei Auseinandersetzungen zwischen Arbeitern in dem Werk in Zhengzhou gegeben. Sie seien aber sofort beigelegt worden.

Die in New York City ansässige Organisation China Labour Watch hatte zuvor unter Berufung auf Fabrikarbeiter erklärt, zwischen 3000 und 4000 Foxconn-Arbeiter im ostchinesischen Zhengzhou hätten die Arbeit niedergelegt. Damit hätten sie darauf reagiert, dass die Firma eine Erhöhung der Qualitätsstandards angeordnet und die Arbeiter angewiesen habe, auch an den Ferientagen anlässlich des chinesischen Nationalfeiertags am 1. Oktober durchzuarbeiten. »Mitarbeiter, die während der nationalen Feiertage Chinas in allen Werken in China gearbeitet haben, haben das freiwillig getan«, so Foxconn. Dies sei auch schriftlich dokumentiert worden. Die Werksleitung war am Samstag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

In der Vergangenheit war Foxconn immer wieder negativ in die Schlagzeilen geraten. 2010 hatten sich mindestens 13 Foxconn-Mitarbeiter das Leben genommen. Menschenrechtsaktivisten machten die harten Arbeitsbedingungen bei dem Handy- und Computerhersteller dafür verantwortlich. Vor knapp zwei Wochen war in einem Werk in Taiyuan im Norden Chinas eine Massenschlägerei mit rund 2000 Beteiligten ausgebrochen, die eine vorübergehende Schließung der Fabrik nötig machte. Etwa 5000 Polizisten waren im Einsatz, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.

Foxconn ist der weltweit größte Hersteller von Computerteilen und baut unter anderem Geräte für Apple, Sony und Nokia. Das Unternehmen beschäftigt rund eine Million Arbeiter in China, die meisten von ihnen in Shenzhen an der Grenze zu Hongkong.

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