Gewerkschaftsführer in Südafrika erschossen

Anhaltender Streik in Platinminen

  • Lesedauer: 2 Min.
Inmitten anhaltender Arbeitsniederlegungen in Südafrikas Platinminen ist erneut ein Gewerkschaftsführer ermordet worden.

Rustenburg (AFP/nd). Der Sekretär eines Zweigs der Gewerkschaft Western Platinum sei am Freitagabend in seinem Haus in Marikana erschossen worden, teilte die Nationale Bergarbeitergewerkschaft Südafrikas mit. In der Stadt Rustenburg westlich von Pretoria demonstrierten am Sonnabend hunderte Bergarbeiter und drohten mit neuer Gewalt.

»Das ist der Beginn des Kriegs«, rief der Gewerkschaftsaktivist Gaddhafi Mdoda den Protestierenden zu. Der Nachrichtenagentur AFP sagte er, wenn der Konzern Anglo American Platinum (Amplats) »nichts auf den Tisch legt, müssen sie ihre Sachen packen und gehen«. Ein Arbeiter drohte damit, an den Minen Feuer zu legen: »Wenn sie nicht mit uns reden wollen, werden ab heute hier viele Dinge abbrennen.«

Amplats hatte am Freitag 12 000 Arbeiter entlassen, die trotz wiederholter Aufforderung nicht an die Arbeit zurückgekehrt waren. Etwa 28 000 Beschäftigte des Konzerns befinden seit rund drei Wochen im Ausstand. Zuletzt erschienen nach Firmenangaben nur etwa 20 Prozent der Belegschaft zur Arbeit. Amplats fördert um Rustenburg rund ein Viertel des weltweit benötigten Platins.

Zunächst hatte es in einem Bergwerk von Marikana wochenlange Streiks gegeben, in deren Verlauf bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Arbeitern und der Polizei Mitte August 46 Menschen getötet wurden. Erst am Donnerstag erschoss die Polizei erneut einen Arbeiter. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche im Zusammenhang mit den Streiks in verschiedenen Minen der Region sieben Menschen getötet.

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