Bremens CDU zerlegt sich

Parteispitzen streiten um die Macht

  • Lesedauer: 2 Min.

Bremen (dpa/nd). Die Querelen in der Führung der angeschlagenen Bremer CDU gehen weiter. Die Landesvorsitzende Rita Mohr-Lüllmann bezeichnete am Wochenende das Rücktrittsangebot von CDU-Fraktionschef Thomas Röwekamp als »nicht glaubwürdig«. »Er hat noch vor kurzem versucht, mich als Landesvorsitzende mit aller Macht und allen Mitteln zu verhindern, immer mit dem Argument, dass ich nicht ausreichend qualifiziert bin für so ein Amt«, erklärte Mohr-Lüllmann. Hintergrund der Querelen ist der unerwartet große Einbruch der CDU bei den Bremer Wahlen im vergangenen Jahr.

Röwekamp hatte in der vergangenen Woche für seinen Rückzug Bedingungen gestellt. Die Landesvorsitzende müsse ihre Ambitionen für ein Bundestagsmandat aufgeben und sich stattdessen als Spitzenkandidatin für die nächste Bürgerschaftswahl im Jahr 2015 zur Verfügung stellen, sagte er in einem Gespräch mit dem »Weser-Kurier«.

»Ich werde Landesvorsitzende bleiben und meine begonnene Arbeit fortführen. Darüber hinaus bleibe ich bei meiner Bewerbung zur Kandidatur für den Deutschen Bundestag«, betonte daraufhin Mohr-Lüllmann. »Das Angebot von Thomas Röwekamp, den Fraktionsvorsitz abzugeben, werte ich als Signal, dass er amtsmüde ist.« Es gelte, für das kommende Jahr rechtzeitig die Weichen für die Nachfolge zu stellen. »In der Fraktion gäbe es ja auch geeignete Kandidaten.«

Bei der Landtagswahl im Mai 2011 hatte die CDU mit Mohr-Lüllmann als Spitzenkandidatin mit nur 20,4 Prozent ein desaströses Ergebnis eingefahren. Sie wurde lediglich drittstärkste Kraft hinter SPD und Grünen. Röwekamp war bis Dezember 2011 nicht nur Fraktions-, sondern auch Landeschef der Bremer CDU. Nach einer Mitgliederbefragung trat er zurück und machte den Weg für Mohr-Lüllmann als Parteivorsitzende frei.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal