Dreher fürs Regierungskarussell

Libysches Parlament wählte Ali Seidan zum Ministerpräsidenten

  • Lesedauer: 1 Min.
Überschattet von neuer Gewalt unternimmt Libyen nach mehrmonatiger Verzögerung einen neuen Anlauf zur Regierungsbildung.

Istanbul/Kairo (dpa/nd). Das libysche Parlament wählte am Sonntagabend in Tripolis den früheren unabhängigen Abgeordneten Ali Seidan zum Ministerpräsidenten. Der als liberal geltende Kandidat setzte sich knapp gegen den Minister für Kommunalverwaltungen, Mohammed Harari, durch. Letzterer wurde von der Muslimbruderschaft bevorzugt.

Seidan muss jetzt ein Kabinett bilden - eine Aufgabe, an der sein erst im September gewählter Vorgänger Mustafa Abu Schagur gescheitert war. Schagur hatte keine Mehrheit für seine Ministerrunde bekommen. Die größte Herausforderung für den neuen Regierungschef wird es sein, die Sicherheit in dem von Krisen gebeutelten Land wieder herzustellen. Bis ein Kabinett gebildet ist, führt die Übergangsregierung von Abderrahim al-Kib die Geschäfte.

Ohne eine gewählte Regierung lassen sich die Sicherheitsprobleme des Landes nicht lösen. Vor allem im Osten flammen immer wieder Unruhen auf. So gab es erst am Wochenende in Bengasi ein Sprengstoffattentat auf den Polizeichef der Hafenstadt. Mohammed bin Halim blieb unverletzt.

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