Piusbrüder trennen sich von Williamson

Holocaustleugner muss Bruderschaft verlassen

  • Lesedauer: 2 Min.

Genf (AFP/nd). Der wegen seiner Leugnung des Holocausts heftig umstrittene Bischof Richard Williamson ist aus der Piusbruderschaft ausgeschlossen worden. Wie das erzkonservative Priesterbündnis am Mittwoch in Genf mitteilte, erfolgte der Schritt wegen fehlenden »Gehorsams« des britischen Geistlichen. Die Distanzierung der von der katholischen Kirche abtrünnigen Bruderschaft von Williamson könnte zur Aussöhnung mit dem Vatikan beitragen.

Williamson habe sich bereits seit einigen Jahren von der Führung der Bruderschaft mit ihren nach eigenen Angaben etwa 500 Mitgliedern entfernt, hieß es in der Erklärung weiter. Er habe »sich geweigert, den Respekt und den Gehorsam zu bezeigen, den er seinen rechtmäßigen Oberen schuldet«. Die Entscheidung zum Ausschluss sei am 4. Oktober gefallen.

Danach sei Williamson »eine letzte Frist eingeräumt« worden, um »sich unterzuordnen«. Nach Ablauf des Ultimatums habe er jedoch »einen offenen Brief angekündigt, in dem er den Generaloberen (Bernard Fellay) auffordert zurückzutreten«. Die »schmerzhafte Entscheidung« zu seinem Ausschluss sei »notwendig geworden aus Sorge um das Gemeinwohl der Bruderschaft«.

Williamson hatte mit der Leugnung des Holocausts einen Skandal in der katholischen Kirche ausgelöst. Im Herbst 2008 bestritt er im Priesterseminar der Vereinigung bei Regensburg in einem Interview für das schwedische Fernsehen die Existenz von Gaskammern und die millionenfache Tötung von Juden durch die Nazis.


Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal