Werbung

Keine Straße für Treitschke

  • Lesedauer: 1 Min.

(epd). Zur Umbenennung der umstrittenen Treitschkestraße in Steglitz ist am Montag eine Anwohnerbefragung gestartet worden. Bis Anfang Dezember bekommen die Anlieger der Straße Gelegenheit, per Brief für oder gegen eine Umbenennung zu votieren, teilte das Aktionsbündnis »Treitschkestraße umbenennen« mit.

Die Befragung wird vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf durchgeführt und ist verbindlich. Auf sie hat sich die schwarz-grüne Zählgemeinschaft in der Bezirksverordnetenversammlung verständigt. Ein neuer Name steht für den Fall des Erfolgs noch nicht fest. Dem voraus ging eine jahrelange kontroverse Debatte. Der Historiker Heinrich von Treitschke (1834-1896) gilt als Wegbereiter des Antisemitismus im deutschen Bürgertum. Zu seinen Publikationen gehören Schriften wie »Die Juden sind unser Unglück«. Einer seiner Aufsätze führte zum »Berliner Antisemitismusstreit« über den Einfluss der Juden im Kaiserreich.

Nach Angaben der Berliner Grünen werden im Falle einer erfolgreichen Umbenennung Änderungen von Personalausweis und anderen Dokumenten der Anwohner vom Bezirksamt unbürokratisch bearbeitet. Kosten fallen nicht an. Zudem übernimmt eine Druckerei für Anwohner und Gewerbetreibende die Kosten für neue Briefbögen oder Visitenkarten.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.