115 - Nummer für alle Fälle

Die Behördenauskunft kann im Alltag viel Zeit sparen - doch in Sachsen-Anhalt funktioniert sie kaum

  • Dörthe Hein, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.
Fragen zu Führerschein, Geburtsurkunde oder Elterngeld - eine zentrale Behördenauskunft beantwortet alle Fragen. In Sachsen-Anhalt ist die Idee aber bisher nur in Magdeburg und im Bördekreis umgesetzt.

Magdeburg. Die Aussage »Da bin ich nicht zuständig« soll es bei der zentralen Behördenauskunft unter der Rufnummer 115 nicht mehr geben - in Sachsen-Anhalt allerdings stockt der Ausbau. Bislang ist die einheitliche Nummer nur in Magdeburg und im Bördekreis aktiv. Halle soll 2013 folgen. Mit besonderem Nachdruck verfolgte die Landesverwaltung das vorrangig kommunale Thema zuletzt nicht, wie es auf Nachfrage der dpa aus dem Finanzministerium in Magdeburg hieß. Allerdings: »In den nächsten Monaten ist eine Intensivierung geplant.«

Unter der Nummer 115 gibt es Auskünfte zu Personalausweis, Geburtsurkunde, Autoanmeldungen oder anderen Behördenfragen. Es wird auch zu den entsprechenden Stellen weiterverbunden oder zurückgerufen.

Der Landesansprechpartner für die Behördennummer 115, Frank Bonse, sagte der dpa, sein Ziel sei, bis Ende 2013 ein flächendeckendes Konzept auf den Weg zu bringen, das möglichst 2014 umgesetzt und nutzbar sei. Möglich sei etwa, dass Service-Center in Halle und Magdeburg auch andere Teile des Landes via 115 bedienen. »Der Gang zur Kommune wird bleiben«, stellte Bonse klar. Informationen könnten möglicherweise auch über die App der Landesregierung für Nutzer von Smartphones zur Verfügung gestellt werden. Die gleichen Informationen solle der Bürger in unterschiedlicher Form erhalten können - je nachdem, ob er lieber telefoniert, das Internet oder das mobile Internet via Telefon nutzt.

In Magdeburg können Bürger schon seit rund zwei Jahren die 115 wählen und Auskünfte erhalten oder Termine in den Bürgerbüros ausmachen - lange Wartezeiten entfallen damit. Im Service-Center der Landeshauptstadt seien seit dem 1. Dezember 2010 rund 28 000 Anrufe unter der Nummer 115 entgegengenommen worden, hieß es in der Antwort des Finanzministeriums. Die meisten Fragen drehten sich um den Personalausweis, die Öffnungszeiten der Bürgerbüros, Angelegenheiten beim Finanzamt, die Abholung des Personalausweises und um den Reisepass.

Im Bördekreis und seinen Kommunen seien seit dem 4. Oktober 2011 rund 2000 Anrufe registriert. Die Schwerpunkte waren der Personalausweis, die Umschreibung von Autos, Geburtsurkunden, Melderegisterauskünfte sowie Führungszeugnisse. »Entsprechend dem angestrebten Service-Level werden 87 Prozent der Anrufe innerhalb von 30 Sekunden angenommen«, teilte das Finanzministerium weiter mit. In Halle werde angestrebt, die zentrale Servicerufnummer 115 im vierten Quartal 2013 zu aktivieren.

Nach Angaben der koordinierenden Stelle beim Bundesinnenministerium können bundesweit inzwischen rund 22 Millionen Menschen die 115 nutzen. Es gibt sie demnach in 282 Kommunen in zwölf Bundesländern. Seit 2011 sind auch mehr als 80 Behörden der Bundesverwaltung angeschlossen.

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