„Freunde Syriens" isolieren Assad
Mehr als 100 Staaten erkennen syrische Oppositionsregierung an / Peter Scholl-Latour im nd-Interview
Auf dem Treffen der „Freunde des syrischen Volkes" im marokkanischen Marrakesch riefen Vertreter westlicher und arabischer Länder Syriens Präsidenten Bashar Al-Assad erneut zum Rücktritt auf. „Bashar Al-Assad hat seine Legitimation verloren und sollte zurücktreten, um einen nachhaltigen politischen Wandel zu ermöglichen." Im Resolutionstext forderten die Staaten außerdem den UN-Sicherheitsrat zu einer „bedeutsamen und robusten Antwort" auf. Zudem sollten Russland und China „ihre Position überdenken."
Während Russland und China weiter auf eine Verhandlungslösung mit der Assad-Regierung setzen, hatten wenige Stunden vor dem Treffen auch die USA das neu gegründete syrische Oppositionsbündnis anerkannt. Noch am Dienstag hatte das US-Außenministerium mit der Al-Nusra Front hingegen erstmals eine oppositionelle syrische Miliz als Terrororganisation eingestuft.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA berichtete unterdessen, dass „Terroristen" am Mittwoch erneut Anschläge in verschiedenen Städten des Landes ausgeführt hatten. Mindestena 200 Menschen sollen dabei getötet oder verwundet worden sein. Auch die syrische Armee setzte ihre Angriffe fort. Oppositionelle Medien berichteten über Artillerieangriffe in den Vororten von Damaskus.
Siehe auch: Weder Zeter noch Mordio -Peter Scholl-Latour zum Aufstand in Syrien, Aufruhr in Ägypten und einer »Welt aus den Fugen«
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