Thüringen will Fracking beschränken

Regierung drängt auf Änderung des Bergrechts

  • Lesedauer: 1 Min.

Erfurt (dpa/nd). Thüringen wird sich nach Angaben von Umweltstaatssekretär Roland Richwien für eine Bergrechtsänderung zur Beschränkung der umstrittenen Erdgasförderung aus tiefen Gesteinsschichten einsetzen. Der Freistaat unterstütze die Forderung anderer Bundesländer, beim sogenannten Fracking eine Umweltverträglichkeitsprüfung zwingend vorzuschreiben. »Wir sind für eine schnelle Änderung des Bergrechts«, sagte Richwien. Nach seinen Angaben wird es in Thüringen keine Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten unter Einsatz von Chemikalien geben.

Vertreter mehrerer Fraktionen sprachen sich wegen der Risiken für Umwelt und Wasser erneut gegen den Einsatz dieser Fördertechnologie aus. Die Koalitionsfraktionen CDU und SPD bekräftigten ihre ablehnende Haltung mit einem Entschließungsantrag. »Wir wollen keine Erdgasförderung mit giftigen Chemikalien«, sagte der CDU-Abgeordnete Egon Primas.

Beim Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in das Gestein gepumpt, um es aufzusprengen. Dann kann Gas Richtung Bohrloch strömen. Bürgerinitiativen hatten kürzlich Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) eine Liste mit rund 11 000 Unterschriften gegen das Fracking übergeben.

Ob die in der Kritik stehende Technologie in Deutschland grundsätzlich untersagt werde, sei derzeit offen, sagte der Staatssekretär. Die LINKE plädiert für ein Verbot.

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