Zahl getöteter Blogger steigt dramatisch auf 47
Reporter ohne Grenzen listet traurigen Rekord auf: 2012 weltweit 88 Journalisten getötet, über 250 Medienarbeiter in Haft
Zu den enorm hohen Opferzahlen hätten vor vor allem „die Gewalt der Taliban in Pakistan und der Bürgerkrieg in Somalia beigetragen", sagte ROG-Vorstand Michael Rediske in Berlin. Auch Mexiko und Brasilien, wo Drogenkartelle und Banden die Staatsmacht herausfordern, gehörten 2012 zu den gefährlichsten Orten für Journalisten. Am schlimmsten ist derzeit die Lage in Syrien: „Die Gewalt, mit der das Regime von Baschar al-Assad gegen Aufständische vorgeht, traf Journalisten und Blogger als Zeugen der Bluttaten schwer", heißt es in dem RoG-Bericht. "Doch auch bewaffnete Oppositionelle, die kaum noch Kritik dulden, griffen Journalisten an und diffamierten sie als Spione." In Syrien sei unabhängiger Journalismus inzwischen fast unmöglich.
Allein 26 Journalisten wurden im Nahen und Mittleren Osten sowie Nord-Afrika getötet, in Asien zählte „Reporter ohne Grenzen" 24 Tote, in afrikanischen Ländern südlich der Sahara 21 Tote sowie Nord- und Südamerika 15 Tote. In Russland kamen zwei Medienvertreter ums Leben. Der Bericht listet weltweit knapp 2.000 Fälle auf, bei denen Journalisten angegriffen oder bedroht wurden. Rund 140 Mindestens Journalisten sowie 130 Blogger und Internetaktivisten sitzen nach RoG-Angaben wegen ihrer Tätigkeit im Gefängnis, die meisten von ihnen in in China und in der Türkei. Dort hat sich die Zahl der Festnahmen von Journalisten seit der Verschärfung des Kurdenkonflikts verdoppelt.
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