Massenmärsche in Irak
Wieder Tausende für Reformen auf der Straße
Bagdad/Kirkuk (dpa/nd). Große Kundgebungen gab es in den Städten Ramadi, Tikrit, Samarra, Mossul und Kirkuk. Die meisten der Demonstranten, die vor allem Kritik an dem schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki üben, waren arabische Sunniten. In Bagdad versammelten sich nach dem Freitagsgebet einige hundert Demonstranten in dem vorwiegend von Sunniten bewohnten Viertel Al-Adhamija. Die Kundgebungen standen unter dem Motto »Freitag der Standfestigkeit«.
Maliki hatte zuvor gedroht, die seit 15 Tagen dauernden Proteste mit Gewalt zu beenden. Bisher hat die Polizei jedoch nichts unternommen. Rückendeckung erhielten die Demonstranten von der Bewegung des Schiiten-Predigers Muktada al-Sadr sowie von der Al-Irakija-Allianz, die beide im Parlament vertreten sind.
Sadr hat als Zeichen der Solidarität zwischen den Religionsgruppen eine Kirche und eine sunnitische Moschee besucht. Sowohl auf die katholische Sajidat-al-Najat-Kirche als auch auf die Al-Keilani-Moschee waren in den vergangenen Jahren Terroranschläge verübt worden. Medien berichteten, Sadr habe eine Pressekonferenz in der Kirche gegeben und sich dem Freitagsgebet der Sunniten in der Moschee angeschlossen. Er betonte seine Unterstützung für die Demonstranten.
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