Massenmärsche in Irak

Wieder Tausende für Reformen auf der Straße

  • Lesedauer: 1 Min.
Tausende von Irakern haben für Reformen und die Freilassung unschuldiger Häftlinge demonstriert.

Bagdad/Kirkuk (dpa/nd). Große Kundgebungen gab es in den Städten Ramadi, Tikrit, Samarra, Mossul und Kirkuk. Die meisten der Demonstranten, die vor allem Kritik an dem schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki üben, waren arabische Sunniten. In Bagdad versammelten sich nach dem Freitagsgebet einige hundert Demonstranten in dem vorwiegend von Sunniten bewohnten Viertel Al-Adhamija. Die Kundgebungen standen unter dem Motto »Freitag der Standfestigkeit«.

Maliki hatte zuvor gedroht, die seit 15 Tagen dauernden Proteste mit Gewalt zu beenden. Bisher hat die Polizei jedoch nichts unternommen. Rückendeckung erhielten die Demonstranten von der Bewegung des Schiiten-Predigers Muktada al-Sadr sowie von der Al-Irakija-Allianz, die beide im Parlament vertreten sind.

Sadr hat als Zeichen der Solidarität zwischen den Religionsgruppen eine Kirche und eine sunnitische Moschee besucht. Sowohl auf die katholische Sajidat-al-Najat-Kirche als auch auf die Al-Keilani-Moschee waren in den vergangenen Jahren Terroranschläge verübt worden. Medien berichteten, Sadr habe eine Pressekonferenz in der Kirche gegeben und sich dem Freitagsgebet der Sunniten in der Moschee angeschlossen. Er betonte seine Unterstützung für die Demonstranten.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal