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Ruf nach Ende der Wegwerfkultur
UNO prangert gewaltige Verschwendung von Lebensmitteln an
Genf (epd/nd). Die ungenützten Speisen und Getränke haben nach Angaben der beiden UN-Organisationen einen Wert von rund 1000 Milliarden US-Dollar. UNEP-Exekutivdirektor Achim Steiner kritisierte die Vergeudung von Ressourcen für die Herstellung von Lebensmitteln, die später nicht gegessen werden. »Anbaugebiete, Wasserbestände, Dünger und Arbeitskräfte werden verbraucht, die Produkte werden weggeworfen«, sagte er. Zudem verursachten Produktion und Transport der später entsorgten Nahrungsmittel die klimaschädlichen Treibhausgase. Steiner verlangte eine Abkehr von der Wegwerfkultur. Angesichts der wachsenden Bevölkerung, besonders in armen Ländern, könne und dürfe sich die Welt diese nicht mehr leisten. »Die Verschwendung der Lebensmittel ist irrational«, so der UNEP-Chef.
Laut UNEP gehen schon bei Produktion und Auslieferung Millionen Tonnen Lebensmittel durch Mängel bei Verarbeitung, Verpackung, Lagerung und Transport oder Unachtsamkeit verloren. Privathaushalte, Restaurants, Kantinen und Händler verschwendeten den Angaben nach ebenfalls Millionen Tonnen Lebensmittel, die noch genießbar seien. Sie kaufen laut UNEP zu viele Produkte ein, bereiten zu große Portionen vor oder werfen die Lebensmittel zu früh weg.
Die FAO wies auf die Unterschiede zwischen den Verbrauchern reicher und armer Länder hin. Die USA führten die Liste mit durchschnittlich 115 Kilogramm weggeworfener Lebensmittel pro Konsument und Jahr an, gefolgt von den Europäern mit durchschnittlich 95 Kilogramm pro Jahr. Im Afrika südlich der Sahara hingegen gingen nur sechs Kilogramm pro Verbraucher pro Jahr verloren.
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