Irakische Foltervorwürfe

Öffentliche Untersuchung durch London gefordert

  • Lesedauer: 1 Min.

London (AFP/nd). Das teilweise äußerst brutale Vorgehen britischer Soldaten in Irak soll nach dem Willen von fast 200 mutmaßlichen Opfern durch eine unabhängige Kommission untersucht werden. Die Anwälte von 192 Irakern übergaben dem High Court in London ein 82 Seiten umfassendes Dokument, in dem Soldaten des Königreiches Folter, Verbrechen und äußerste Brutalität vorgeworfen werden. Die Anwälte wollen das Gericht überzeugen, dass es eine unabhängige öffentliche Untersuchung der Vorwürfe anordnet. In dem Dokument werden mutmaßliche Verbrechen britischer Soldaten aus den Jahren 2003 bis 2009 aufgeführt. Das Verteidigungsministerium in London hat bereits eine eigene Untersuchungseinheit namens IHAT, die bei Klagen irakischer Bürger ermittelt und gegebenenfalls Soldaten bei der britischen Militärjustiz anzeigt.

Die IHAT erfülle aber nicht »das notwendige Kriterium der Unabhängigkeit«, erklärte einer der Anwälte. Deshalb müsse es eine öffentliche Untersuchung geben. Diese Forderung wurde von den Vertretern des Verteidigungsministeriums als »unverhältnismäßig« zurückgewiesen.

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