Bertelsmann kauft BMG

Wo spielt die Musik?

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Medienriese Bertelsmann übernimmt das Musikrechteunternehmen BMG komplett. Das teilte der Gütersloher Konzern am Freitag mit. Bisher war der Finanzinvestor KKR mit 51 Prozent Mehrheitspartner, Bertelsmann hielt 49 Prozent. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Branchenkenner gehen von 700 bis 800 Millionen Euro einschließlich Schuldenübernahme aus.

»Wenige Jahre nach unserem Ausstieg aus dem traditionellen Musikgeschäft ist es uns im Verbund mit KKR gelungen, das weltweit viertgrößte Musikrechteunternehmen aufzubauen«, sagte der Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Thomas Rabe. Nicht zuletzt darum benötigt das Geschäft eine kartellrechtliche Genehmigung. Mit einer Entscheidung werde noch im ersten Halbjahr gerechnet, hieß es.

BMG verwaltet mehr als eine Million Songrechte, darunter Werke von Künstlern wie Bruno Mars, Gossip, Johnny Cash oder Will.i.am. Mit den umfassenderen Masterrechten (Komposition und Aufnahme) lassen sich Künstler wie Brian Ferry, Nena oder Anastacia durch BMG vertreten. So treibt BMG in den acht wichtigsten Musikmärkten für seine Künstler die Tantiemen ein. Der BMG-Umsatz wird auf 300 Millionen Euro geschätzt.

Um einen Anteilsrückkauf im Umfang von 4,5 Milliarden Euro teilweise zu finanzieren, hatte Bertelsmann 2006 den BMG Musikverlag für 1,6 Milliarden Euro verkauft. 2008 trennte sich Bertelsmann auch von seinem 50-Prozent-Anteil an dem 2004 gegründeten Musikunternehmen Sony BMG, behielt damals allerdings die Rechte an den Aufnahmen von rund 200 vor allem europäischen Künstlern. Für die Vermarktung wurde das Unternehmen BMG (Bertelsmann Music Group) in Berlin angesiedelt. 2009 kam der Investor KKR mit an Bord.

dpa

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