Verteidigungsminister de Maizière: Einstellung zu militärischer Gewalt normalisiert sich

Falsche Daten vom Meldeamt: Bundeswehr verschickt in Ostholstein Werbepost an Kinder

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (Agenturen/nd). Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) glaubt, dass sich das Verhältnis der Deutschen zum Krieg 20 Jahre nach Beginn des Balkan-Einsatzes der Bundeswehr normalisiert hat. „Die Mentalität der Deutschen hat sich, was den Einsatz militärischer Gewalt angeht, verändert“, sagte de Maizière dem „Spiegel“. „Wir sind da schon einen weiten Weg gegangen.“ Die Auslandseinsätze der Bundeswehr hätten zudem „die emotionale Nähe zwischen Bevölkerung und Soldaten befördert“. Jedoch müsse sich der Wandel jetzt auch im Sprachgebrauch zeigen: „Zur Außen- und Sicherheitspolitik eines vereinten Deutschland muss gehören, dass wir Begriffe wie Krieg, Veteranen, Gefallener normal verwenden“, so de Maizière.

Unterdessen wurde bekannt, dass die Bundeswehr in Ostholstein 1000 Kindern Werbepost sandte. Darin wird ihnen eine Karriere „in verschiedenen Berufsfeldern“ bei der Truppe schmackhaft gemacht, wie die „Lübecker Nachrichte“» am Sonntag berichtete. Einige der Kinder sind allerdings erst wenige Wochen alt.«

Das Personal-Management der Bundeswehr in Köln sprach gegenüber der Zeitung von einer „sehr unangenehmen Geschichte“. Ursache sei ein Fehler der zuständigen Meldebehörde. Von dort seien Adressen der Einwohner unter 17 Jahren an die Bundeswehr übermittelt worden, nicht jene der Jugendlichen ab 17 Jahren, räumte der zuständige Büroleiter des Amtes in Lensahn ein.

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