Hartes Stück Arbeit für Klinsmann
US-Nationalteam siegt 1:0 in der WM-Qualifikation
Wegen eines Blizzards drohte gar der Spielabbruch, aber am Ende zitterten sich die USA und Trainer Jürgen Klinsmann bei Minusgraden zu einem wichtigen Sieg in der WM-Qualifikation. Im tief verschneiten Denver am Fuße der Rocky Mountains siegten die US-Amerikaner dank eines Treffers von Clint Dempsey (16.) 1:0 (1:0) gegen Costa Rica und verbesserten sich auf Rang zwei der CONCACAF-Qualifikationsgruppe. Vor dem Prestigeduell morgen gegen den Erzrivalen Mexiko tankte die Mannschaft mit dem mühsamen Sieg aber neues Selbstvertrauen.
Allerdings stand das Duell in Denver angesichts eines Schneesturms nach knapp einer Stunde Spielzeit vor dem Abbruch. Der Schiedsrichter sprach mit beiden Teams, ob die Begegnung bei heftigem Schneefall fortgesetzt werden könnte und entschied sich zum Weiterspielen. Costa Rica plant nun, Protest gegen die Spielwertung einzulegen. »Es war eine Zumutung, hier Fußball zu spielen«, schimpfte Trainer Jorge Luis Pinto.
Zufriedenheit dagegen bei Klinsmann. »Es war ein Kampf im Schnee«, kommentierte der Ex-Bundestrainer, dessen Team zum Auftakt in Honduras verloren hatte, »meine Mannschaft hat großen Charakter gezeigt. Es wurde um jeden Ball gekämpft und alles getan, um sich bei diesen Bedingungen zu behaupten.« Der 108-malige Nationalspieler war zuletzt in die Kritik geraten. Der Pflichtsieg gegen Costa Rica verschaffte ihm eine Verschnaufpause, ehe das richtungweisende Duell gegen Mexiko auf dem Programm steht.
Klinsmann war hocherfreut, dieses Spiel unter widrigen Bedingungen gewonnen zu haben. Seine Entscheidung, Stürmer Clint Dempsey zum neuen Kapitän zu machen, trug Früchte, auch der Schalker Jermaine Jones hinterließ einen starken Eindruck im defensiven Mittelfeld.
In Mexiko dürften die Klinsmann-Schützlinge allerdings weitaus mehr gefordert werden, zumal der zweimalige WM-Viertelfinalist am Freitag patzte. Trotz einer 2:0-Führung gegen Honduras reichte es für El Tricolor nur zu einem 2:2 (1:0).
Derweil macht sich Klinsmann keine Sorgen um seinen Job. Vielmehr sei er »sogar froh darüber, dass hier solche Debatten geführt werden. Das zeigt, dass der Fußball in den USA interessanter wird.«
Medien und Nationalspieler hatten nach dem 1:2 gegen Honduras Klinsmanns Führungsstil infrage gestellt. »Ich habe mit der Mannschaft darüber gesprochen und wir ziehen weiterhin an einem Strang, auch wenn es immer enttäuschte Spieler geben wird«, sagte Klinsmann.
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