Mehr als Melisse
»Jede Krankheit ist heilbar - aber nicht jeder Patient«. Ob die Äbtissin Hildegard von Bingen, eine der berühmtesten Persönlichkeiten im Mittelalter, dies wirklich gesagt hat, sei dahingestellt. Gewiss ist aber, dass sie und die anderen Heilkundigen ihrer Zeit davon überzeugt waren, dass gegen jedes Leid ein Kraut gewachsen sei. So machte sich die Klosterheilkunde nicht nur das Wissen der Antike zunutze, deren Werke in ihren Bibliotheken ruhten, sondern sammelte in der Praxis wichtige Erkenntnisse im Einsatz von Heilkräutern.
Heute werden viele ihrer Methoden und Mittel als sanfte Medizin geschätzt, die eine Synthese zwischen altem Erfahrungswissen und neuen Erkenntnissen zu Inhaltsstoffen und Wirkweisen darstellt.
Einen umfassenden Überblick zum Thema bietet die aktuelle Neuerscheinung ›Das große Buch der Klosterheilkunde‹. Darin ist der aktuelle Kenntnisstand zum Vorbeugen, Behandeln und Heilen mit Hilfe der Klostermedizin versammelt. Neben mehr als 70 Porträts der wichtigsten Heilkräuter und -pflanzen liefert das umfangreiche Werk auch präzise Rezepturen, um die Pflanzenarznei erfolgreich selbst zu Hause anwenden zu können. Darüber hinaus findet sich ein lesenswerter Überblick zur Geschichte der Klostermedizin und ihrer wichtigsten Vertreter.
Kilian Saum, Bernhard Uehleke, Johannes Gottfried Mayer: Das große Buch der Klosterheilkunde. Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann Verlag 2013, 344 S., geb., 19,95 €.
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