Haiti baut auf erneuerbare Energien

  • Patricia Grogg, Port-au-Prince (IPS)
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Universitätsprofessor Jean Reniteau will die Lampen in seinem Haus langfristig mit Hilfe von Solarenergie zum Leuchten bringen. Und der Unternehmer Frantz Fanfan setzt auf Briketts aus Karton-, Papier- und Holzresten, um die Abhängigkeit der Haitianer von Holzkohle zu verringern.

Die meisten Haitianer verwenden Holzkohle zum Kochen, weil sie nicht ans Stromnetz angeschlossen sind. »Das ist bei uns zu Hause ein absolutes Tabu«, meint Reniteau. »Wir müssen endlich mit dieser Gewohnheit brechen.«

Wann sein Traum vom Licht aus der Sonne Wirklichkeit werden kann, vermag er nicht zu sagen. Allerdings weiß er von einem Unternehmen auf Haiti, das Solarzellen verkauft und installiert. Nach seinen Berechnungen würde ihn der Umstieg ganze 1550 US-Dollar kosten. »Ich muss die Einzelteile wohl stückweise kaufen«, berichtet er. Mehr lässt sein monatliches Gehalt in Höhe von 800 US-Dollar nicht zu.

Fanfan ist Manager einer Brikett-Fabrik in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince. Auch er ist fest entschlossen, »der Abholzung unserer Wälder ein Ende zu bereiten«. Erreichen will er das, indem er den lokalen Markt mit seinem Produkt überflutet.

72 Prozent des gesamten nationalen Energieverbrauchs geht zu Lasten der Wälder. Die hohe Nachfrage nach Holzkohle hat dazu beigetragen, dass heute nur noch zwei Prozent des gesamten Landes von Wald bedeckt sind. Für Fanfan sind seine Briketts die beste Lösung für das Problem. Mit ihnen könne man umwelt- und gesundheitsschonend kochen. Seine Briketts sind günstiger als Holzkohle und Propangas, außerdem weniger klimaschädlich. Ein praktischer Beitrag zum Umweltschutz.

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