Vorsätzliche Tötung

Olaf Standke über die Todesstafe in der Welt

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 2 Min.

In Kuwait wurde vor einigen Tagen erstmals seit 2007 wieder die Todesstrafe vollstreckt. Drei wegen Mordes verurteilte Männer seien auf dem öffentlichen Parkplatz vor dem Zentralgefängnis des Golfstaates gehenkt worden. Es sind Meldungen wie diese, die bei Amnesty International die Alarmglocken schrillen lassen. Denn dem jetzt vorgelegten jährlichen Report der Menschenrechtsorganisation lässt sich entnehmen, dass schon im Vorjahr in fünf Ländern nach einer längeren Pause wieder Menschen exekutiert worden sind - darunter Indien und Japan.

All das sind Rückschläge im Kampf für eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe, auch wenn die Gesamtzahl der Hingerichteten 2012 im Vergleich zum Vorjahr nicht gestiegen und die Zahl der zum Tode Verurteilten sogar gesunken ist. Amnesty hat in 20 Ländern 682 Exekutionen erfasst, geht nach Berichten aus China aber davon aus, dass zudem im Reich der Mitte Jahr für Jahr Tausende Menschen hingerichtet werden. Die genaue Zahl hält Peking geheim. Erhängt, erschossen, enthauptet, vergiftet - auch staatlich sanktionierte Tötungen verstoßen fundamental gegen Menschenrechte, ob nun in China oder in den USA, die ebenfalls einen der Spitzenplätze auf der Liste der Henkerstaaten einnehmen. Die UN-Vollversammlung hat wiederholt dazu aufgerufen, zumindest ein Hinrichtungsmoratorium zu erlassen. Über zwei Drittel der 193 UN-Mitglieder haben die Todesstrafe inzwischen auch de facto abgeschafft. Das ist die Mut machende Nachricht im AI-Report.

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