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Tanzbühne bleibt

  • Tom Mustroph
  • Lesedauer: 2 Min.

Es gibt noch gute Nachrichten vom Kulturstandort Berlin. Gestern konnte die Compagnie Toula Limnaios im Beisein von Kulturstaatssekretär André Schmitz und Holger Lippmann, Geschäftsführer des Liegenschaftsfonds, die langfristige Sicherung ihres Standortes, der Halle Tanzbühne Berlin, in der Eberswalder Straße bekanntgeben. Garant dieser Sicherung ist die Schweizer Edith Maryon Stiftung, eine Art Wundertäter in der Berliner Kulturlandschaft. Sie erwarb bereits das Grundstück der Initiative von ExRotaprint im Wedding und sicherte so den Atelierstandort. Sie übernimmt auch den »Schokoladen« in der Ackerstraße in Mitte und ermöglicht damit die Fortführung des dortigen Kunst- und Kulturprogramms . Mit der Halle im Prenzlauer Berg kommt nun ein weiteres Objekt hinzu. »Unser Vorteil ist es, dass wir uns von privaten Geldgebern, die inhaltlich dem jeweiligen Projekt gegenüber aufgeschlossen sind, Geld zu günstigeren Konditionen holen können. Weil wir langfristig engagiert sind, bleiben zudem die Kosten geringer als bei kurzfristigen Verkäufen«, erläuterte Thomas Bieri von der Stiftung das Geschäftsmodell.

»Die Edith Maryon Stiftung hat den hohen Stellenwert von Kunst und Kultur in Berlin erkannt. In dem Verdrängungsprozess in der Innenstadt, der gleichzeitig ein Spiegelbild von Entwicklung der Stadt ist, ist unsere Aufgabe, Freiräume zu erhalten. Die Stiftung ist dabei ein sehr wertvoller Partner«, dankte Schmitz den Schweizern. Für ihn passt das Beispiel gut in die neue, freilich heiß umkämpfte Liegenschaftspolitik des Senats.

Holger Lippmann, Geschäftsführer des Liegenschaftsfonds, strich die »Kulturrendite« für die Stadt heraus, die schließlich auch den Finanzsenat überzeugte, das Gelände zwar zum Verkehrswert, aber weit unterhalb eines etwa das Doppelte betragen habenden Spekulationswerts, verkauft zu haben.

Ohne den Einsatz des Bezirks wäre der Erfolg aber nicht zu erzielen gewesen. Er schrieb eine kulturelle Nutzung fest, die die Schweizer einzuhalten gedenken. Sie verzichten sogar darauf, den Park auf dem Gelände zu belassen, obwohl der zumindest zum Teil als Bauland ausgewiesen ist. Eine Oase bleibt erhalten.

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