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Gauck lobt Kolumbien für Aussöhnung
Bundespräsident verweist auf »Modell« Südafrikas
Bogotá (dpa/nd). Bundespräsident Joachim Gauck hat die Fortschritte im kolumbianischen Friedensprozess gewürdigt und zur weiteren Aussöhnung aufgerufen. »Wir Deutschen finden, dass eine Menge getan ist«, sagte Gauck in der Hauptstadt Bogotá. Grundsätzlich gelte: »Ohne Wahrheit wird es nie eine innere Versöhnung geben.« Es müsse irgendwann klar sein, wer in dem südamerikanischen Land Täter und wer Opfer sei.
Zurückhaltend reagierte der Bundespräsident auf die Frage, wie sich Deutschland in den kolumbianischen Friedensprozess einbringen könne. »Ich möchte da nicht als Ratgeber auftreten, als hätte ich den Schlüssel, der die Tür zur Wahrheit aufschließt«, sagte er. Die Verhältnisse in Kolumbien seien auch wesentlich anders als in Deutschland nach dem Fall der Mauer und der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. »Hier stehen sich die Menschen in einer anderen Art von Todfeindschaft gegenüber.«
Gauck verwies auf das südafrikanische Modell, das hier eher Orientierung bieten könnte. Südafrika hatte in den Wahrheitskommissionen jenseits gerichtlicher Prozesse darauf hingearbeitet, dass klar wird, wer Täter und wer Opfer ist - und so Tätern die Möglichkeit gegeben, sich zu entschuldigen, und Opfern die Gelegenheit, zu verzeihen.
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