Razzia bei Zuckerfirmen

EU-Kommission mit Verdacht auf verbotene Preisabsprachen

  • Lesedauer: 1 Min.

Brüssel (dpa/nd). Europas Verbraucher haben möglicherweise jahrelang zu viel für Zucker und Süßigkeiten gezahlt. Die EU-Kommission verdächtigt mehrere europäische Zuckerproduzenten, die Preise für Weißzucker über Jahre hinweg abgesprochen und damit künstlich hoch gehalten zu haben. Bei Razzien durchsuchten Ermittler bereits Ende April europaweit die Büros großer Hersteller, teilte die Kommission am Freitag mit. Darunter war auch Europas größter Zuckerproduzent Südzucker. Insgesamt haben die Wettbewerbshüter nach Brancheninformationen sechs europäische Zuckerproduzenten im Visier.

Auch Nordzucker war betroffen. Das Unternehmen aus Braunschweig bestätigte am Freitag, am 23. April Besuch von den EU-Kartellwächtern bekommen zu haben. Die Fahnder hätten bei der Razzia Akten und Computer mitgenommen, sagte ein Nordzucker-Sprecher.

Ein Verstoß gegen die Kartellregeln könnte für die Firmen teuer werden. Die EU-Kommission droht mit Strafen von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes. Die Durchsuchungen seien ein erster Schritt und sagten noch nichts über die tatsächliche Schuld der Unternehmen aus, betonte die EU-Behörde.

Die kräftigen Preissteigerungen bei Zucker auf zeitweise über 700 Euro je Tonne ließen die Kartellwächter aufhorchen.

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