Sind Kinder noch zeitgemäß?

  • Lesedauer: 2 Min.

Sind wir zu unentspannt geworden? Machen wir uns zu viele Sorgen ums Morgen? Sind wir zu sehr Kind, um selbst welche zu bekommen? Ist der biologische Automatismus Nachwuchszeugung einer verkopften Ichbezogenheit zum Opfer gefallen? Oder hat die endgültige Freiheit, nämlich die zu wählen, über die Selbstverständlichkeit des Familiegründens gesiegt?

Diese und andere Fragen richtete nd-Redakteurin Sarah Liebigt an fünf Menschen verschiedenen Alters in unterschiedlichen Lebenssituationen und Familienverhältnissen. Ausgangspunkt ist eine steile These - zwischen 26 und 46 gilt: Kinder sind eher die Ausnahme, nicht die Regel. Beziehungen gibt es, aber keine Familien. Politische Ausrichtung, Erziehung, Ost oder West, Religion oder nicht: Egal ob Allgäuer Alm-Öhi, Kölner Karnevalsprinzenpaar, Hamburger Hafenjunge oder Berliner Großstadtgöre: Was ist passiert, dass wir uns so gar nicht bereit fühlen, eine Familie zu gründen?

Dóra Diseri (26), kommt eigentlich aus Ungarn, lebt derzeit in Berlin und studiert an der Humboldt-Uni Slawistik. Hat in Ungarn Kommunikations- und Medienwissenschaft bzw. Ästhetik studiert, und arbeitete vier Jahre lang als TV-Journalistin. Sie ist Nachrichtenredakteurin, zur Zeit aber für das Studium in unbezahltem Urlaub. Im August heiratet sie ihren Freund.

Sebastian König (38), kinderloser Single. Ist nach mehreren Stationen in Deutschland nun im Ruhrgebiet beheimatet und als Informatiker viel unterwegs.

Thomas Schreiber (40), Freiberufler, hat im Zweitstudium Kulturgeschichte studiert und schreibt seit kurzem an seiner Dissertation. Er hat zwei Kinder und lebt mit ihnen und seiner Freundin, einer promovierenden Theaterwissenschaftlerin, in zwei zu kleinen Wohnungen am Prenzlauer Berg in Berlin. Momentan bezieht er Hartz IV und hofft auf ein Stipendium. In Berlin ist er bei der linken Gruppe FelS - Für eine linke Strömung aktiv.

Sonja Vieth (29) ist alleinstehende Journalistin und Lektorin. Sie bewohnt eine Einzimmerwohnung in Berlin-Neukölln und hat keine Haustiere, pflegt allerdings hingebungsvoll eine Topfpflanze, die sogar ihre längste Beziehung überdauert hat.

Martin Wölk (37), Ingenieur. Der gebürtige Berliner lebt seit knapp einem Jahr mit seiner Freundin in einer Weddinger Vierraumwohnung: Kinder sind also in Planung.

Fotos: (o.) Fotolia/WavebreakmediaMicro; Fotoloia/goodluz, (u.) photocase/supermami71

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