Werbung

Null-Bock-Harmonie

René Heilig über das Thema Drohnen im Verteidigungsausschuss

  • Lesedauer: 2 Min.

Heute will der Verteidigungsausschuss mal wieder zum Untersuchungsausschuss mutieren. Es geht um die leidige Drohnen-Beschaffungsgeschichte. Nachdem die SPD mit grüner Schützenhilfe das Feuer auf Minister de Maizière eröffnet hatte und dieser nur ziemlich angeschossen dem Scharmützel entkommen konnte, herrscht nun eine seltsame Null-Bock-Mentalität bei den Kontrahenten. Die Union scheint bereit für maximale Transparenz in Sachen »Euro Hawk«. Die SPD ist zufrieden, dass ihr Kanzlerkandidat Steinbrück, der als Haushälter einen Anteil an der dreistelligen Millionenverschleuderung hat, nicht als Zeuge geladen wird. Auch die drei kleinen Parteien FDP, LINKE und Grüne sind - obgleich doch Wahlkampf ist und die Medien sich für die Saure-Gurken-Zeit wappnen - noch nicht beim Wetzen verbaler Messer beobachtet worden. Harmonie kann hilfreich sein, wenn man tatsächlich um gemeinsame Aufklärung bemüht ist - oder wenn man das Gegenteil anstrebt. Bis Ende August - so viel Zeit bleibt dem Untersuchungsausschuss, um Fehler zu erkennen und zu benennen - ist ohnehin nicht viel zu reißen. Lohnt da das stupide Studieren von Akten? Zumal die Alternative verlockend ist. Sie lautet: Genieß' den Urlaub!

Was die Sache mit den Drohnen insgesamt betrifft, so sind sich Union, SPD und FDP einig: Ohne sie sei auf Dauer keine Bundeswehr im Einsatz denkbar. Den Robotern gehört die Zukunft, nicht nur bei der strategischen Aufklärung, sondern auch beim Kampf im Lande Irgendwo.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal