Sparen in NRW

Bildungsrauschen

  • Lesedauer: 2 Min.

Da staunte man nicht schlecht, als in Dortmund laut www.taz.de die ganze Klasse 2a der Steinhammer Grundschule sitzen bleiben sollte. Auf die Erkrankung der Lehrerin habe die Schule statt mit Vertretung mit Unterrichtsausfall reagiert und erst ab März für Abhilfe gesorgt. Dies, obwohl die Eltern ständig protestiert hätten. Nun habe die Bezirksregierung sich der Proteste angenommen und beschlossen, dass die Kinder versetzt würden und »individuellen Förderunterricht« erhielten. Unterrichtsausfall in NRW scheint kein Einzelfall und offensichtlich Bestandteil von Realpolitik zu sein, glaubt man der Bildungsministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Sie äußerte, dass »die Konsolidierungszwänge für den Landeshaushalt Einsparbeiträge aller Ressorts erforderten«. Und weiter: »Schulen werden anfallenden Vertretungsbedarf stärker als bisher mit dem vorhandenen Personal und geeigneten schulorganisatorischen Maßnahmen (zum Beispiel der vorübergehenden Streichung von zusätzlichen Angeboten) zu bewältigen haben (…) In Einzelfällen kann temporärer Unterrichtsausfall auf Grund der Kürzung nicht ausgeschlossen werden.« Die nächste Wahl wird kommen, die Kommentare sprechen schon jetzt eine deutliche Sprache.

In NRW schreibt: »Hier sind die bildungspolitischen Zustände doch immer wieder erschütternd. Löhrmann muss zurücktreten. Sie ist dem Job intellektuell ohnehin nicht gewachsen. Kenne übrigens linke Lehrer, die sich eher die Hand abhacken würden, als in NRW nochmals Rot-Grün zu wählen.«

Oder Weinberg: »Zwischen Worten und Taten klaffen im dem von der SPD-Frau Kraft regierten NRW Welten. Der Fall macht deutlich, dass die NRW-Regierung inklusive der grünen Schulministerin im wahrsten Sinne des Wortes KRAFT-LOS ist.«

Irmi bemerkt: »Es zeigen sich die Euro Sparmaßnahmen immer deutlicher. Weil Deutschland um jeden Preis den Euro wollte, (...) die Eurozone um immer mehr Armutsländer erweiterte, (...) immer mehr Länder durch den Sparzwang in den Abgrund geschickt wurden und wir diesen Ländern Milliarden Euro geben mussten, was sich Rettungsschirm nennt, somit Deutschland immer mehr Schulden machte wie nie zuvor, macht sich das Desaster des TEuro bemerkbar. Dabei reden unsere Politiker immer davon wie wichtig Schulbildung ist.«

Bei Schmidt Georg »wird jetzt der Zuschuss von 23 000 Euro für die Lernkiste abgeschmolzen, das heißt in circa drei oder vier Jahren zahlt die Gemeinde nix mehr. Mein Vorschlag: Die Schulbürokratie auflösen, den Eltern das Geld geben, damit die ihre Kinder auf Schulen schicken können, die den Namen verdienen!«

Für Ketzer wäre »die bessere Alternative, bei gleichen Mitteln mehr angestellte Lehrer einzustellen.«

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