Um die Kosten für den Dienstwagen

Landesarbeitsgericht

  • Lesedauer: 1 Min.
Mitarbeiter eines Pflegedienstes mit eigenem Dienstwagen müssen es hinnehmen, dass sie an den Kosten für Fahrten zwischen Wohnort und Arbeitsstelle beteiligt werden. Das entschied das rheinland-pfälzische Landesarbeitsgericht (LAG) in Mainz am 24. Juni 2013 (Az. 10 Sa 25/13) und wies eine entsprechende Klage ab.

Der Arbeitgeber des klagenden Krankenpflegers, ein kommunaler Pflegedienst. hatte 2011 entgegen früherer langjähriger Praxis begonnen, den geldwerten Vorteil von Privatfahrten vom Wohn- zum Dienstort abzurechnen. Eine entsprechende Dienstvereinbarung sei nicht zu beanstanden, urteilten die Richter.

Der Krankenpfleger hatte sich dagegen gewehrt, dass als Gegenwert für die morgendlichen Fahrten im Verlauf eines halben Jahres über 650 Euro vom Gehalt einbehalten wurden. Viele Jahre lang stand ihm der Dienstwagen komplett kostenlos zur Verfügung. Im Arbeitsvertrag fehlte jedoch ein schriftlicher Passus zur Dienstwagennutzung.

Nach Ansicht des LAG fehlte daher der Anspruch auf die vollständige kostenlose Nutzung. Auch aus den geltenden Tarifverträgen sei kein entsprechender Anspruch abzuleiten. Dass der Wagen auch für Fahrten zwischen Privatwohnung und Arbeitsstelle benutzt werden könne, sei wegen des mangelhaft ausgebauten Nahverkehrs als betriebliche Sozialleistung einzustufen. Der Kläger erbringe mit den Fahrten keine Arbeitsleistung.

Nach allgemeinen arbeitsrechtlichen Grundsätzen müssten Aufwendungen für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte selbst getragen werden.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal