Forsa geht gegen AfD-Chef juristisch vor

Lucke hatte Meinungsforschern Manipulation von Umfragedaten vorgeworfen / Güllner verlangt Unterlassung

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (nd). Das Meinungsinstitut Forsa geht juristisch gegen den Vorsitzenden der eurokritischen Partei »Alternative für Deutschland«, Bernd Lucke vor. Wie die »Stuttgarter Nachrichten« berichten, haben ihn die Demoskopen aufgefordert, »die Lüge zu unterlassen, wir hätten Rohdaten der AfD herunter manipuliert. Die Unterlassungserklärung muss bis Freitag vorliegen«, wird der Chef von Forsa, Manfred Güllner, in dem Blatt zitiert.

Lucke hatte zuvor im »Handelsblatt« behauptet, die Meinungsforschungsinstitute würden »den Spielraum der statistischen Analyse« nutzen, um die AfD »kleinzurechnen«. Lucke behauptete, er habe für diesen Vorwurf »eindeutige Hinweise von Mitarbeitern der Wahlforscher«, wonach unter anderem bei Forsa die Partei »in den Rohdaten« deutlich über fünf Prozent liege.

Lucke ist nicht der einzige AfD-Vertreter, der in diese Richtung zielende Kritik äußerte. Immer wieder wurde im Internet darauf verwiesen, dass zum Beispiel bei dem Internetdienst »Wahlradar« die AfD deutlich über fünf Prozent liege. Die Zahlen, so berichten es nun die »Stuttgarter Nachrichten«, würden von der Düsseldorfer Agentur »Osicom« erstellt, die Wolfgang Osinski gehöre – der selbst AfD-Mitglied ist.

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