Werbung

Gleisblockade vor Kraftwerk beendet

Greenpeace wertet Aktion gegen Tagebau als Erfolg

  • Lesedauer: 2 Min.

Cottbus/Spremberg (dpa/nd). Die Polizei hat am Dienstag eine stundenlange Gleisblockade von Umweltschützern vor dem südbrandenburgischen Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe beendet. Spezialisten der Bundespolizei holten sieben an Betonblöcken angekettete Greenpeace-Aktivisten aus Deutschland und Schweden bei einem langwierigen Einsatz mitten in der Nacht unverletzt von den Gleisen. Kurz nach 2 Uhr hätten zwei andere Protestler das Gleis freiwillig verlassen, sagte eine Polizeisprecherin in Cottbus.

Der erste Kohlezug rollte dann Dienstagfrüh um 4.15 Uhr vom Tagebau über den reparierten Gleisabschnitt zum Kraftwerk, wie ein Sprecher des Energiekonzerns Vattenfall Europe in Cottbus sagte. Das 1600-Megawatt-Kraftwerk Schwarze Pumpe (Spree-Neiße) benötige bei voller Last täglich 36 000 Tonnen Rohkohle. Vattenfall habe gegen die Blockierer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs, gefährlichen Eingriffs in den Bahnbetrieb und Nötigung erstattet.

Mit der bereits am Morgen des Montag gestarteten Aktion protestierte die Umweltschutzorganisation Greenpeace gegen die geplante Erweiterung des südbrandenburgischen Tagebaus Welzow-Süd. Der Braunkohletagebau gehört zu den fünf Lausitzer Gruben von Vattenfall Europe. Greenpeace wertete die Aktion nach Angaben ihres Sprechers Gregor Kessler als Erfolg.

Am Dienstag lief die Frist für das zweite Beteiligungsverfahren zum Braunkohlenplan des Tagebaus Welzow-Süd II ab. Dazu übergaben Umweltschützer am Montag der Behörde in Cottbus mehr als 112 000 Einwendungen von betroffenen Kommunen, Verbänden und Vereinen unter anderem zum Wasserhaushalt und zu Umweltfragen.

In der Lausitz wird etwa ein Drittel der deutschen Braunkohle gefördert. Der Großteil kommt aus dem rheinischen Revier und der Rest aus Mitteldeutschland.

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.