Ihr zahlt für unsere Krise

Simon Poelchau über den Untergang der Hypo Real Estate (HRE)

  • Lesedauer: 1 Min.

Fünf Jahre ist es her, dass die Hypo Real Estate (HRE) de facto pleite ging. Seitdem wurden Milliarden Euro in die marode Bank gepumpt. Vor vier Jahren wurde sie verstaatlicht.

Damals gingen Tausende Menschen in Deutschland auf die Straßen. Ihr Motto lautete: »Wir zahlen nicht für Eure Krise!« Doch leider ist ihre Forderung nicht in Erfüllung gegangen. Denn in den vergangenen fünf Jahren lautete das Motto der gängigen Krisenpolitik »Ihr zahlt für unsere Krise«. So hat die Rettung der HRE mittlerweile 19,1 Milliarden Euro verschlungen, die letzten Endes der Steuerzahler begleichen muss. Wie viel sie letzten Endes kosten wird, ist indes noch ungewiss. In der Bilanz der Abwicklungsgesellschaft schlummern riskante Wertpapiere in Höhe von knapp 137 Milliarden Euro. Und das sind lediglich die direkten Kosten. Schließlich wurde nach der großzügigen Bankenrettung eine Politik der Haushaltskonsolidierung eingefügt.

Während in Deutschland die Auswirkungen dieses Haushaltens dank der einigermaßen guten Konjunktur noch relativ milde sind, bekommen die Menschen in den südeuropäischen Krisenländern die Härte dieser Sparpolitik mit aller Wucht zu spüren, weil die Bankenrettung ihre Länder an den Rand des Ruins brachte. Insofern bleibt nur zu hoffen, dass das Motto der Krisenproteste in Zukunft Wirklichkeit wird.

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