400 Menschen Flucht übers Mittelmeer geglückt
Italien reagiert auf Unglücke mit stärkerer Überwachung
Rom. Nach zwei folgenschweren Flüchtlingsdramen mit hunderten Toten gelang in der Nacht zum Dienstag mehr als 400 Flüchtlingen die Überfahrt übers Mittelmeer in Richtung Italien. Bei insgesamt vier Rettungsaktionen wurden sie geborgen und auf die Insel Lampedusa oder nach Sizilien gebracht. Italienische Marine und Küstenwache sicherten unter anderem ein Boot mit etwa 250 Migranten aus Eritrea an Bord, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Das Boot wurde in dem Gebiet zwischen Malta und Lampedusa entdeckt.
Unterdessen verschärft Italien seine Überwachung des Mittelmeers, um »illegale« Überfahrten zu verhindern. In dem Seegebiet zwischen Malta, Sizilien und der libyschen Küste werden künftig mehr Schiffe und Flugzeuge eingesetzt, dazu kommen Drohnen und Helikopter mit Infrarotsichtgeräten, wie Verteidigungsminister Mario Mauro erläuterte. »Es wird eine militärische und humanitäre Aktion sein, die die Überwachungs- und Rettungsmaßnahmen im offenen Meer verstärkt, um die Sicherheit zu erhöhen«, so Mauro am Montag.
Bei der der bislang schlimmsten Flüchtlingskatastrophe in Italien waren vor der Insel Lampedusa am 3. Oktober mehr als 360 Afrikaner ums Leben gekommen. Seither wird in der EU heftig über die Asylpolitik debattiert. Vergangenen Freitag starben bei einem Unglück eines vor allem mit Syrern besetzten Flüchtlingsbootes südlich von Malta und Lampedusa mindestens 40 Menschen. Überlebende Flüchtlinge beschuldigten die libysche Küstenwache, das Boot beschossen und dadurch versenkt zu haben. dpa/afp/nd/fak
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