Henkershelfer

Klaus Joachim Herrmann über deutsche Mitwirkung bei Drohnenangriffen

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Bundesnachrichtendienst schweigt bislang zum Bericht von Amnesty International. Doch wenn die CIA zum Beispiel eine Mobilfunknummer braucht, gibt der BND offenbar hilfsbereit Auskunft. Manche solcher Handyeigner wurden später Opfer eines Drohnenangriffes, meint Amnesty. Doch vorsorglich erklärte der Geheimdienst schon früher: Die Nummern taugen nicht zur zielgenauen Lokalisierung. Ob dies lautere Wahrheit oder Ausrede ist, verdiente staatsanwaltschaftliche Prüfung.

Denn die Bundesrepublik steht unter Verdacht als Henkershelfer. In der Welt der Drohnen herrscht nicht nur Hochtechnologie, sondern auch Willkür. Ohne jeden Prozess, also gerichtliche Wahrheitsfindung in Anklage und Verteidigung, fallen Todesurteile. Sie werden von Drohnen als Henker weltweit vollstreckt - jedenfalls dort, wo es sich die USA angesichts des Zustandes solcher Länder wie Pakistan ungestraft leisten können.

Dabei nehmen es die Flugkörper nicht genau. Es sterben auch »Zivilisten«. Das Wort bezeichnet nicht einfach Menschen, die keine Uniform tragen. Es geht um Tausende Unschuldige, davon Hunderte Kinder. Niemand sollte dabei mittun dürfen. Denn was wird wohl den Unterschied machen, von einer Terroristenbombe auf dem Markt oder einer Staatsdrohne auf dem Feld in die Luft gejagt zu werden?

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